Pressemitteilung | ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände

Tabletten nur im Ausnahmefall zerteilen

(Berlin) - Tabletten sollten von Patientinnen und
Patienten nur in Ausnahmefällen zerteilt werden. "Grundsätzlich gilt: Finger
weg vom Zerteilen, nehmen Sie die Tabletten wenn möglich als Ganzes
ein! Das Zerbrechen oder Zerteilen von Tabletten hat viele Nachteile. Nutzen Sie den pharmazeutischen Sachverstand Ihres Apothekenteams
und fragen Sie nach, bevor Sie eine Tablette beschädigen", sagte Prof. Dr.
Rolf Daniels beim pharmacon, einem Fortbildungskongress der
Bundesapothekerkammer. Der Apotheker lehrt Pharmazeutische
Technologie an der Universität Tübingen. In der Regel stehen Tabletten in
allen benötigten Dosierungen zur Verfügung.

Ein Grund für das Zerteilen großer Tabletten sind Schluckprobleme.
Daniels: "Zerteilte Tabletten lassen sich leichter schlucken. Aber die
negativen Aspekte überwiegen eindeutig. Durch das Zerteilen wird die
Dosierung der Bruchstücke ungenauer, außerdem kann sich die Wirkung
verändern. Unter- und Überdosierungen sind möglich." Tabletten dürfen nur
geteilt werden, wenn die im Beipackzettel oder in der Fachinformation
ausdrücklich ermöglicht wird. Daniels: "Bei wirkstoffgleichen Tabletten ist
das Zerteilen je nach Hersteller mal möglich, mal nicht. Fragen Sie Ihr
Apothekenteam, ob ein Zerteilen beim jeweiligen Präparat eine Option ist."
Eine Bruchkerbe ist leider kein verlässlicher Hinweis, denn es gibt so
genannte "Schmuckkerben" bei einigen Präparaten, die trotzdem nie geteilt
werden dürfen.

Wenn Patient*innen Probleme damit haben, bestimmte feste Arzneiformen
wie Tabletten oder Kapseln zu schlucken, kennen Apotheker*innen
verschiedene Tricks und Hilfsmittel. Dazu gehört unter anderem die
Einnahme mit gelartigen Einnahmehilfen. Darüber hinaus gibt es in
Apotheken Applikationshilfen. Daniels: "Sprechen Sie mit dem Team Ihrer
Apotheke, wenn Sie Probleme bei der Anwendung von Arzneimitteln
haben. Im Gespräch können arzneimittelbezogene Probleme so gut wie
immer gelöst werden."

Quelle und Kontaktadresse:
ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände Dr. Ursula Sellerberg, Stellv. Pressesprecherin Heidestr. 7, 10557 Berlin Telefon: (030) 40004-0, Fax: (030) 40004-598

(ss)

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