Pressemitteilung | (FPSB) Financial Planning Standards Board Deutschland e.V.

Transparenz zählt in der Finanzberatung / FPSB Deutschland unterstützt Initiative des Bundesverbraucherschutzministeriums / Abgleich von Theorie und Praxis ist notwendig

(Frankfurt am Main) - Die Diskussion um Leistung, Vergütung und Transparenz in der Finanzdienstleistung wurde durch die Finanzmarktkrise neu entfacht. Die Ergebnisse der vom Bundesverbraucherschutzministerium in Auftrag gegebenen Studie zur Prüfung und Verbesserung der Vertriebsstrukturen von Finanzprodukten liegen unter dem Titel "Anforderungen an Finanzvermittler - mehr Qualität, bessere Entscheidungen" vor. Der FPSB Deutschland begrüßt und unterstützt die Forderungen nach besserer Qualität in der Finanzberatung.

"Die zentrale Empfehlung der Studie, den Interessenskonflikt zwischen Beratung und Produktverkauf durch eine strikte Trennung aufzulösen, ist theoretisch richtig", erläutert Arndt Stiegeler, CFP, CFEP vom FPSB Deutschland, "in der praktischen Umsetzung jedoch schwierig, da es diesbezüglich kaum erprobte und marktfähige Modelle gibt." Von den über 1.200 Mitgliedern des FPSB Deutschland, die alle über eine qualifizierte Ausbildung verfügen und auf einen Beratungskodex verpflichtet sind, bieten zwar theoretisch fast alle auch Honorarberatung an, aber die Akzeptanz der Kunden für dieses Beratungs- und Vergütungsmodell ist noch sehr gering.

Aus diesem Grund unterstützt der FPSB Deutschland die Initiative von Ministerin Aigner, fordert aber gleichzeitig praktikable, marktfähige Lösungen in Form von drei Eckpunkten:

1. hohe Qualitätsstandards bei der Ausbildung als Zugangsvoraussetzung für die berufliche Praxis

2. Dokumentation des Beratungsgesprächs in Form eines Protokolls, dass von Berater und Kunden unterzeichnet wird.

3. Verpflichtung der Berater auf einen Beratungskodex, dessen Nicht-Einhaltung mit entsprechenden Sanktionen bis hin zum Berufsverbot belegt wird.

Der Idealfall ist laut FPSB Deutschland-Vorstand Prof. Dr. Rolf Tilmes, CFP einfach und richtig skizziert: neutrale, produktunabhängige Beratung, davon getrennt die produktbezogene Umsetzung. "Die Realität sieht aber so aus, dass der Kunde bereit ist, nach 30 Minuten Gespräch 1.000 EUR - vielleicht auch weil es ihm nicht bewusst oder transparent ist - für den Abschluss einer Rentenversicherung in Form von Provision des Produktgebers an den Vermittler zu bezahlen", ergänzt Tilmes. "Einen Kunden zu finden, der bereit ist, für vier Stunden qualifizierte Vorsorgeberatung 1.000 EUR Honorar zu bezahlen, ist beinahe nicht möglich - obwohl das in den meisten Fällen zu besseren Ergebnissen führen wird als dem bloßen Abschluss einer Rentenversicherung."

Quelle und Kontaktadresse:
FPSB Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. Pressestelle Eschersheimer Landstr. 18, 60322 Frankfurt am Main Telefon: (069) 90550866, Telefax: (069) 90550870

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