Pressemitteilung | (VDGH) Verband der Diagnostica-Industrie e.V.

Vorsichtiger Optimismus für 2024: Fokus Digitalisierung

(Berlin) - Die deutsche Diagnostik-Industrie blickt auf ein herausforderndes Jahr 2023 zurück, mit einem Umsatzrückgang von 36 Prozent auf insgesamt 2,33 Milliarden Euro. Wie erwartet hatte das Segment der Corona-Diagnostik keinen wesentlichen Einfluss mehr. Aber auch die Routinediagnostik entwickelte sich mit einem Rückgang von 5 Prozent verhalten.

VDGH-Vorsitzender Ulrich Schmid betonte: "Die Diagnostika-Branche hat im Jahr 2023 einen entscheidenden Wendepunkt erlebt. Trotz eines erwarteten Rückgangs im Marktwachstum sehen wir nun die Gelegenheit, die Weichen für die Zukunft neu zu stellen und dabei die nachhaltige Entwicklung und Sicherstellung der Fachkräfteversorgung in den Vordergrund zu rücken."

Perspektive für 2024: Zwischen Zurückhaltung und Zuversicht

Die jüngste Umfrage unter den Mitgliedsunternehmen des VDGH offenbart ein gemischtes Stimmungsbild für das laufende Jahr. Weniger als die Hälfte der befragten Unternehmen bewerten ihre wirtschaftliche Situation für das laufende Jahr positiv, was die anhaltenden Unsicherheiten und Herausforderungen widerspiegelt. Trotzdem besteht Grund zu vorsichtigem Optimismus: Fast 60 Prozent der Unternehmen erwarten steigende Umsätze im Jahr 2024. Doch gerade kleine und mittlere Unternehmen, welche die Branche dominieren, stehen angesichts der bürokratischen Hürden vor besonderen Herausforderungen.

Digitalisierung als strategischer Fokus

Dr. Martin Walger, VDGH-Geschäftsführer, unterstreicht die Potenziale, welche die Digitalisierung und Künstliche Intelligenz für die Labordiagnostik darstellen. Aus Sicht des Verbandes ist die digitale Transformation eine Chance, die Effizienz der medizinischen Versorgung zu steigern und gleichzeitig die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Diagnostika-Industrie zu stärken.

"Wir erleben einen Paradigmenwechsel in der gesundheitspolitischen Landschaft. Die Erkenntnis 'Daten helfen heilen' ist durch die im Februar verabschiedeten Digitalgesetze untermauert. Die Digitalisierung des Gesundheitssystems wird konkret. Die Diagnostika-Industrie und die ärztlichen Labore können hierzu maßgebliche Beiträge liefern", sagt Walger.

Herausforderungen und Chancen

Trotz der positiven Perspektiven steht die Branche vor unverminderten Herausforderungen, insbesondere bei der Umsetzung der neuen regulatorischen Rahmenbedingungen. Diese sind europaweit in der In-vitro-Diagnostika-Verordnung (IVDR) festgelegt. Der VDGH begrüßt den aktuellen Vorschlag der EU-Kommission zur Verlängerung der Übergangsfristen um 2,5 Jahre. Damit kann drohenden Versorgungsengpässen in der Labordiagnostik entgegengetreten werden. Langfristig sind jedoch grundsätzliche Anpassungen des Rechtsrahmens erforderlich. Die EU-Kommission wird noch in diesem Jahr eine Evaluierung der IVDR starten. Der VDGH hat bereits im Herbst 2023 zusammen mit dem Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) ein Whitepaper zur Weiterentwicklung vorgelegt.

Quelle und Kontaktadresse:
(VDGH) Verband der Diagnostica-Industrie e.V. Torsten Kiesner, Pressesprecher Neustädtische Kirchstr. 8, 10117 Berlin Telefon: (030) 20059940, Fax: (030) 20059949

(mw)

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