Pressemitteilung | Bund der Freien Waldorfschulen e.V.

Waldorfschulen: Entwicklung trotz bundesweiten Finanzhilfekürzungen!

(Stuttgart/Hamburg) - Was in der Überschrift ausgedrückt wird, belegen die Zahlen des Gesamtjahresabschlusses des Bundes der Freien Waldorfschulen für das Jahr 1998, der jetzt in Hamburg Presse und Öffentlichkeit von Dr. Benediktus Hardorp als Vorstandsmitglied des Bundes vorgelegt wurde. Dessen Hauptaussagen sind:

- der Trend der Finanzhilfe der Länder - auf den Schüler gerechnet - ist für Freie Schulen rückläufig;

- die Schulbetriebskosten der Waldorf- und Rudolf Steiner Schulen steigen (pro Schüler ) wie überall im Schulwesen - nur auf niedrigerem Niveau im Vergleich zu den staatlichen Schulen;

- Eltern und Lehrer der Waldorfschulen haben die Beeinträchtigungen bisher aufgefangen;

- der Spareffekt für die öffentliche Hand ist erneut um 12 Mio. DM auf nunmehr rd. 222 Mio. DM in 1998 gestiegen; die Schere zwischen den Kosten staatlicher Schulen einerseits und der Finanzhilfe für Freie Träger andererseits geht weiter auf.

Die Freien Waldorf- und Rudolf Steiner Schulen in Deutschland haben dennoch Beachtliches geleistet:

- sie haben in 1998 70 Mio. DM in ihre Schulgebäude und Schulanlagen investiert;

- sie haben etwa eine Jahreseinnahme dafür an Schulden aufgenommen
(712 Mio. DM );

- sie haben allein 40 Mio. DM für Bauzinsen aufwenden müssen;

- ihre Eltern haben insgesamt rd. 200 Mio. DM aufgebracht, d.h. sie haben das "Staatsmanko" der zurückbleibenden Finanzhilfe aufgefangen;

- die Waldorfschulen haben im Schuljahr 1999/2000 wieder rd. 1200 Schüler mehr als im Vorjahr ( rd.+ 2 Prozent ) insgesamt jetzt 70.720 Schüler.

Warum werden diese Schulen unter diesen für die öffentliche Hand günstigen Voraussetzungen nicht besser gefördert? Warum werden gesunde und kostengünstiger arbeitende Schulen noch immer benachteiligt ? Schrecken gute Beispiele ab oder sollten sie anregen ? Zum Nachdenken: die Förderung Freier Schulen ist ( auch ) ein "Intelligenztest" für Bildungs- und Finanzminister.

Sonst ist bei den Waldorfschulen ökonomisch aber alles in Ordnung; sie steuern einen verantwortlichen Kurs:

- sie haben nicht mit "heißem Geld" investiert, sondern haben ihre
Schulbauten nur aus Eigenmitteln, Zuschüssen oder langfristigen Krediten finanziert;

- ihre Bauschulden zeigen allerdings, wo die öffentliche Hand sie "hängen" läßt: die staatlichen Schulen kennen keine Schulden oder Zinslasten (- dabei sind sie um die Hälfte teurer gebaut!), die Waldorfschulen müssen für all Finanzierungslasten selbst aufkommen;

- sie lassen sich aber nicht entmutigen: ihre Eltern und Lehrer geben nicht so leicht auf; ihre Schülerzahlen nehmen immer noch zu!

Der "Ruck" im Bildungswesen hat bei ihnen längst begonnen; aber er geht schrittweise wie alles Reale - und wird in unserer Gesellschaft noch nicht überall seiner Bedeutung entsprechend gewürdigt.

Ausführliche Dokumentation zum Gesamtjahrsabschluss 1998 der deutschen Freien Waldorfschulen kann unter untenstehender Anschrift angefordert werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Arbeitsbereich Bildungsökonomie, Otto Beck Str. 46, 68165 Mannheim, Tel 0621 4 22 63 40, Fax 0621 4 22 63 50

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