Pressemitteilung | Deutsches Komitee für Katastrophenvorsorge e.V. (DKKV)

Wie sollen Gemeinden Gefahrenquellen rechtzeitig erkennen?

(Bonn) - Der Osten Deutschlands wird in diesen Tagen von höchst schadensintensiven Hochwasserereignissen heimgesucht, die zu Recht als Katastrophen bezeichnet werden. Ebenso betroffen sind unsere Nachbarstaaten Tschechien und Österreich.

Unser aller Dank gilt den Helferinnen und Helfern - gleich welcher Behörde oder Organisation - und vor allem auch den solidarisch und in bestem nachbarschaftlichen Gemeinsinn handelnden Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die die Folgen der Hochwasserkatastrophe bekämpfen.

Wir haben mit ansehen müssen, wie bisher schon als extrem beurteilte frühere Hochwassermarken übertroffen wurden. Wir haben mit angesehen, wie als harmlos geltende Bäche anschwollen und zur zerstörenden Kraft wurden.

Während die großen Gewässer - z.B. Rhein und Donau - in ihrer Gefährdung im wesentlichen analysiert sind, gibt es für Bachläufe und ihre Umgebungen nur wenige Gefährdungsanalysen.

Wir fordern als Deutsches Komitee für Katastrophenvorsorge , dass auf kommunaler Ebene bundesweit nach einheitlichem Vorgabemuster Gefährdungsanalysen für alle denkbaren Schadensursachen und ihre Folgewirkungen erarbeitet, aktuell gehalten und den in den Gebietskörperschaften Zuständigen zur Verfügung gestellt werden. Das können die Gemeinden weder finanziell noch ohne wissenschaftliche und politische Hilfestellung "von oben" alleine leisten. Das DKKV wird sich dafür einsetzen, derartige Modelle - für die es bereits gute Einzelbeispiele in einigen Bundesländern gibt - aufzugreifen, fachlich zu beraten und auf den politischen Weg zu bringen.

Immer wieder können extreme Wettereignisse auftreten und sich stärker oder schwächer wiederholen. Dass aber in Städten und Gemeinden, die an Gewässern mit bekannter Gefahrenneigung liegen, z.B. die Stromversorgung, Kanalisation, elektronische Steuerung besonders wichtiger Anlagen wie Rechenzentren und Mobilfunksender, Krankenhäuser und Altenheime durch Wasser gefährdet sind und relativ schnell zerstört werden können, ist vermeidbar und eine Folge der unzureichenden Katastrophenvorsorge in der Vergangenheit.

Daher fordert das Deutsche Komitee für Katastrophenvorsorge bundesweit flächendeckende Erstellung von Gefährdungsanalysen und Indikatorenlisten für die Raumplanung auf der Gemeindeebene nach einheitlichen Vorgaben.

Karl-Otto Zentel
Geschäftsführer

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsches Komitee für Katastrophenvorsorge e.V. (DKKV) Tulpenfeld 4 53113 Bonn Telefon: 0228/2434815 Telefax: 0228/2434836

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