Pressemitteilung | Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern e.V. (VU)

Wirtschaft sieht noch Diskussionsbedarf bei der Energiepolitischen Konzeption für Mecklenburg-Vorpommern / Exportziel für regenerativen Strom sehr ambitioniert

(Schwerin) - "Es ist zu begrüßen, dass die Landesregierung die umfangreichen Vorschläge der Arbeitsgruppen des Landesenergierates für ihre Energiepolitische Konzeption verdichtet hat", erklärt heute in Schwerin Lothar Wilken von der Vereinigung der Unternehmensverbände (VUMV). Anlass ist die heutige Unterrichtung des Energieausschusses im Landtag über die Konzeption durch die Landesregierung.

Es sei erkennbar, dass einige Argumente aus der Anhörung des Ausschusses zum Netzausbau aufgegriffen wurden. Deutlich werde auch die Einsicht, dass die weitere Entwicklung regenerativer Energieerzeugung mit dem Netzausbau synchronisiert werden müsse, erklärt Lothar Wilken weiter.
"Allerdings ist die verstärkte Stromerzeugung bislang nicht an die Verfügbarkeit von Netzen gekoppelt und soll davon losgelöst erfolgen. Damit steigt das finanzielle Risiko. Es besteht die Gefahr, dass die erwarteten Gewinne aus der Beteiligung an Erneuerbare-Energie-Anlagen so gar nicht entstehen, weil die Anlagen zu häufig abgeschaltet werden müssen", warnt Wilken.

Das erklärte Ziel, Exportland für erneuerbare Energie zu werden und bis 2015 knapp das Vierfache der heutigen Mengen zu erzeugen, sei riskant. "Wenn Strom exportiert werden soll, müssen Abnehmer und Transportmittel existieren. Bislang fehlt jedoch der klare Nachweis, dass zukünftig der Strom von Kunden außerhalb des Landes abgenommen werden kann", gibt Wilken zu Bedenken. Auch das immer wieder zu hörende Argument, im Land könne mit Stromexport Geld verdient werden, sei nicht belegt. "Es gibt keine Untersuchung im Land, die nachweist, dass künftige Einnahmen aus einem Stromexport die Kosten der dafür notwendigen Investitionen übersteigen."

Zur Planung einer Energieagentur merkt Verbändevertreter Wilken an, diese sei vor allem dann sinnvoll, wenn sie auch die Aufgabe hätte, aktuelle Daten bereit zu stellen und ein effektives Monitoring zu leisten. Nur so ließe sich der jeweilige Umsetzungsstand der Energiewende in Mecklenburg-Vorpommern realistisch beurteilen.

Die Wirtschaft hoffe, dass gemeinsam mit der Landesregierung die sich aus der Umsetzung der Energiepolitischen Konzeption ergebenden Chancen und Risiken intensiv diskutiert und abgewogen werden könnten, so Wilken abschließend.

Quelle und Kontaktadresse:
Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern e.V. (VUMV) Pressestelle Graf-Schack-Allee 10, 19053 Schwerin Telefon: (0385) 6356100, Fax: (0385) 6356151

(sy)

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