Pressemitteilung | WEISSER RING Gemeinnütziger Verein zur Unterstützung von Kriminalitätsopfern und zur Verhütung von Straftaten e.V.

WR-Bundesgeschäftsführerin Bianca Biwer: Gewalt gegen Frauen gesellschaftlich ächten

(Mainz) - Gewalt gegen Frauen ist in modernen demokratischen Gesellschaften noch immer genauso an der Tagesordnung wie in archaischen Gesellschaften, trotz der deutlich besseren rechtlichen Stellung der Frauen. Die aktuelle EU-Studie "Gewalt gegen Frauen" zeigt die Lebenswirklichkeit der Frauen in den 28 EU-Mitgliedsstaaten auf. Danach wurde jede dritte befragte Frau schon einmal Opfer von körperlicher oder sexueller Gewalt, jede 20. Frau berichtete von Vergewaltigung.

Die Ergebnisse sind erschreckend, aber nicht überraschend. Der WEISSE RING steht betroffenen Frauen seit nahezu 40 Jahren zur Seite und kennt die Folgen von Sexualstraftaten nur zu gut. Die Erkenntnisse aus der Betreuung fließen immer wieder ein in die Lobby-Arbeit des Vereins für die Opfer und haben auch die Gesetzgebung der letzten Jahrzehnte entscheidend mit beeinflusst. Doch das ist nicht genug, sagt Bundesgeschäftsführerin Bianca Biwer. "Diese Studie ist von großer Bedeutung. Aber es reicht nicht, nur die Tatsachen festzustellen. Es ist an der Zeit, dass Gesellschaft und Politik ihrer Aufgabe nachkommen und der Gewalt gegen Frauen über die gesetzliche Sanktion hinaus begegnet wird. Es muss ein Klima der Ächtung von Gewalt gegen Frauen entstehen, damit Täter sich nicht mehr sicher fühlen können. Denn das tun sie offenbar immer noch, insbesondere, wenn sie Gewalt in der Familie und im sozialen Umfeld ausüben." Erst wenn sexuelle Übergriffe bereits im frühen, dem verbalen Stadium von der Gesellschaft nicht mehr hingenommen werden, kann sich etwas ändern, erklärt Biwer. Sie appelliert an betroffene Frauen und Mädchen, sich nicht zu verstecken, sondern sich Hilfe zu holen. Der WEISSE RING hat ein flächendeckendes Hilfenetz und ist unter dem kostenlosen Opfer-Telefon 116 006 zu erreichen.

Der WEISSE RING hat seit 1976 mit derzeit 420 Anlaufstellen ein bundesweites Hilfsnetz für Kriminalitätsopfer aufbauen können. Mehr als 3.000 ehrenamtlich tätige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen den Opfern und ihren Familien mit Rat und Tat zur Seite, leisten menschlichen Beistand und persönliche Betreuung, geben Hilfestellung im Umgang mit den Behörden und helfen den Geschädigten auf vielfältige Weise bei der Bewältigung der Tatfolgen.

Weitere Informationen zur Arbeit des WEISSEN RINGS finden Sie unter www.weisser-ring.de.

Quelle und Kontaktadresse:
WEISSER RING Gemeinnütziger Verein zur Unterstützung von Kriminalitätsopfern und zur Verhütung von Straftaten e.V., Bundesgeschäftsstelle Pressestelle Weberstr. 16, 55130 Mainz Telefon: (06131) 83030, Fax: (06131) 830345

(cl)

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