Verband & Tagung - VERBÄNDEREPORT 3 / 2020

Vielfältiges Hessen: zentral, grün, innovativ

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Im Herzen Deutschlands und mitten in Europa gelegen, punktet Hessen mit einem Mix aus Kultur und Natur, Nähe und Freiraum, Big Business und versteckten Lieblingsorten. Ländliche Räume und Städte liegen oft so dicht beieinander, dass sich beides dank der guten Infrastruktur und schnellen Verbindungen problemlos miteinander kombinieren lässt. Der Verbändereport stellt Ihnen in den kommenden drei Ausgaben Tagungsorte vor, die sich für Verbandstagungen aller Art in Hessen besonders eignen. Dabei charakterisieren Vielfalt und Gegensätze die ausgewählten Standorte.


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Hessen MICE Net – vernetzte Kompetenz

Abgesagte Mitgliederversammlungen, verschobene Jahreskongresse und virtuelle Vorstandssitzungen: Noch bestimmt die Corona-Pandemie das Tagungsgeschehen in den meisten Verbänden. Doch es lohnt sich, den Blick in die Zukunft zu richten und schon jetzt Pläne für die Zeit danach zu schmieden. Denn persönliche Begegnungen und das direkte Netzwerken der Mitglieder sind mittel- bis langfristig durch nichts zu ersetzen. Und sobald die Verbandsarbeit wieder Fahrt aufnimmt, fehlt eventuell die Zeit, die unzähligen Angebote von Kongresszentren, Hotels und sonstigen Anbietern zu sichten. Gut, wenn man dann einen Partner hat, der einem diese Arbeit abnimmt und Vorschläge erarbeitet, aus denen man nur noch auswählen muss.

Die Netzwerkpartner des Hessen MICE Net kennen sich überall in ihrem Bundesland bestens aus und wissen außerdem um die besonderen Anforderungen auf Verbandsseite. So können sie ganz individuelle Vorschläge präsentieren. Um die Planung und Durchführung kümmern sich dann die jeweiligen Mitarbeiter vor Ort, die allesamt in besonders reizvollen Ecken von Hessen zu Hause sind. Zum Netzwerk gehören Kassel, Marburg, Wetzlar, Fulda, Bad Homburg, Hanau, Frankfurt, Wiesbaden, Darmstadt und das darmstadtium. Seit mehr als zehn Jahren sind die einzelnen Partner nicht mehr nur ausschließlich als „Einzelkämpfer“ unterwegs, sondern sehen sich als „großes Ganzes“. Das Angebot vor Ort ist sehr heterogen und reicht von wissenschaftlichen über künstlerische bis hin zu kulturellen Schwerpunkten. Auf der neuen Website von Hessen MICE Net (www.hessenmice.net) kann man die zehn Standorte im Detail entdecken. Hier stellen die lokalen Netzwerkpartner unter anderem auch ganz persönliche Highlights ihrer Stadt vor.  

Hessens besonders großer Pluspunkt ist die strategisch gute Lage: Bei einer Tagung haben die beteiligten Teilnehmer aus Nord oder Süd einen ähnlich langen Anfahrtsweg. Die zentrale Lage ist auch aus Klimaschutzgründen ein starkes Argument. Denn die meisten Städte verfügen über sehr gute Verkehrsanbindungen, ob per Auto oder mit der Bahn. Allein Fulda kommt auf täglich rund 135 ICE-Stopps. Ein weiteres starkes Argument ist die Drehscheibe Frankfurt Airport.

Bad Homburg: Asia-Feeling im Taunus

Bad Homburg verbindet die Dynamik eines modernen Geschäfts- und Kulturzentrums mit dem Charme einer eleganten Kurstadt. Hier wird die kultivierte Lebensart gepflegt, was sich besonders in der geschäftigen Fußgängerzone und dem Kurpark, der als einer der schönsten Europas gilt, widerspiegelt.

Zwei Tage im Sommer, immer wenn Bad Homburg sein Thai-Festival feiert, wirkt der Kurpark wie verwandelt. Statt einzelner Grüppchen pilgern ganze Heerscharen von Besuchern durch das grüne Herz der Stadt. Viele von ihnen haben Wurzeln in Thailand und nutzen die Gelegenheit, sich mit Familienmitgliedern aus ganz Deutschland zu treffen und die Kultur ihrer alten Heimat zu pflegen. Der siamesische König Chulalongkorn, der Bad Homburg 1907 als Kurgast besucht und mit kunstvoll gearbeiteten Pavillons beschenkt hatte, wird von den Thais fast wie ein Heiliger verehrt. Entsprechend großzügig fallen die mitgebrachten Gaben aus, die vor seinem Ehrenmal ausgebreitet werden: Blumengebinde, Räucherstäbchen und sogar kleine Speisen.

Die offenen Pavillons, Salas genannt, stehen überall in Thailand. Sie werden etwa von den Mönchen als Lehr- und Lernorte genutzt. Weniger prächtige Exemplare dienen als Wartehäuschen oder Nachtlager für ärmere Reisende. Außerhalb von Thailand kann nur Bad Homburg mit mehr als einer Sala aufwarten. Die beiden Prachtexemplare im Kurpark sind sichtbarer Beweis der besonderen Freundschaft, die das thailändische Königshaus seit dem Besuch von König Chulalongkorn mit der Stadt pflegt.

Von diesem Ort der Einkehr geht es dann für die Besucher des Thai-Festivals zielstrebig weiter in Richtung Orangerie. Zentrum der kulturellen Darbietungen ist der Musikpavillon. Dort präsentieren Tanzgruppen und Orchester aus allen Regionen Thailands ein randvoll gepacktes Programm. Nach ihren Auftritten mischen sich die Künstler unter das Publikum und posieren mit den Besuchern für Erinnerungsfotos. Am begehrtesten sind Selfies mit den Tempeltänzerinnen, die durch ihren goldenen Kopfputz besonders auffallen. Hoch im Kurs stehen aber auch Motive mit den Schwertkämpfern und Thaiboxern, die auf der Bühne ihr Können zeigen. An etlichen Ständen kann man typisch thailändisches Streetfood probieren. Rundherum bieten Händler, Handwerker und Masseure ihre Waren und Dienste feil.

Bad Homburg ist natürlich auch vor und nach dem Thai-Festival eine Reise wert. Vor allem der Kurpark lohnt mehr als einen Besuch. Dort locken nicht nur die berühmten Heilquellen, sondern auch das Kaiser-Wilhelms-Bad, die Spielbank und die Orangerie. Am Rande des Kurparks gelegen bietet außerdem das großzügige KongressCenter immer wieder neue Perspektiven für lebendige Veranstaltungen. Umgeben von viel Grün finden in den mit moderner Veranstaltungstechnik ausgestatteten
Tagungsräumen bis zu 850 Personen Platz. Das angeschlossene Kurtheater verfügt über weitere 766 Plätze.

Hanau: ParkKultur der besonderen Art

Berühmt wurde die Stadt an Main und Kinzig vor allem als Geburtsstadt der Brüder Grimm. Weniger bekannt sind die erlebnisreichen Grünanlagen der ehemaligen gräflichen Residenz. In Hanau gibt es drei herrliche Parks, in denen nicht nur die Pflanzenwelt, sondern auch das Kulturleben blüht. Der erste grüne Wohlfühlort liegt für Konferenzteilnehmer besonders günstig: Direkt an den Congress Park Hanau grenzt der historische Schlossgarten. Die gepflegte Anlage mit ihren ausgedehnten Rasenflächen und dem schönen alten Baumbestand ist einfach perfekt, um zwischendurch ein bisschen Frischluft zu tanken.
Der Congress Park Hanau (CPH) liegt zentral am Rande der Hanauer Altstadt und gehört zu den größeren Tagungshäusern im Rhein-Main-Gebiet. Seit der Eröffnung im Jahr 2003 finden hier Konferenzen und Tagungen wichtiger Unternehmen, Bundes- oder Landesparteitage, Theater- und Konzertaufführungen oder Bälle statt. Das Raumangebot vor Ort umfasst einen Kongresssaal mit über 1.000 Sitzplätzen, einen Theater- und Konzertsaal für 800 Personen und mehrere mittlere und kleine Säle, die flexibel genutzt werden können. Über 2.000 Quadratmeter Foyerflächen stehen für Messen und Ausstellungen zur Verfügung. Passend zur grünen Umgebung steht insbesondere das Thema Nachhaltigkeit im Veranstaltungsbereich seit vielen Jahren auf der Agenda des CPH. Das gesamte Team hat sich dem Nachhaltigkeitsgedanken verpflichtet und orientiert sich bereits seit 2013 an den Leitlinien von „fairpflichtet“, dem Nachhaltigkeitskodex der Veranstaltungswirtschaft.

Wer mag, kann im Schlosspark sogar eine Fitness-Einheit absolvieren: Seit einigen Jahren gibt es auf dem Gelände einen Bewegungsparcours, wo man neben seiner Ausdauer auch Koordination und Beweglichkeit trainieren kann. Ganz gemütlich lässt es sich dann später in den Feierabend starten – mit einem Schoppen auf dem Weinfest oder im Biergarten des Parks.
Wer sich lieber direkt im Grünen unterhalten lässt, kommt bei Schloss Philippsruhe voll auf seine Kosten. In seinem wunderschönen Park, der sich in eine Schleife des nahe gelegenen Mains schmiegt, ist seit einigen Jahren auch das Amphitheater Hanau zu Hause. Hier können Open-Air-Fans das Freiluft-Gefühl und den Schutz einer überdachten Spielstätte genießen. Bekannt ist die Spielstätte vor allem auch durch die jährlich stattfindenden Brüder Grimm Festspiele. Der Park von Schloss Philippsruhe besticht zudem durch seine sorgfältig komponierte Gartenarchitektur mit alten Lindenalleen und Wasserspiel, den Skulpturenpark und natürlich den imposanten Barockbau des Schlosses. Schloss Philippsruhe ist eines der bedeutendsten Kultur- und Baudenkmäler Hessens und wurde nach französischen Vorbildern errichtet. Nicht nur der prunkvolle Weisse Saal mit seinem romantischen Außenbereich, sondern auch der historische ebenerdige Gewölbekeller, der Kassettensaal und die Schlossterrasse mit Mainblick dienen als Location für besondere Veranstaltungen. Wenige Schritte entfernt befindet sich das neue, interaktive Museum GrimmsMärchenReich, das nicht nur Kinder für die Welt der Märchen begeistert.

Die dritte Grünanlage im Bunde ist der Staatspark Hanau-Wilhelmsbad, der am Rande der Stadt in einer der schönsten Ecken von Hanau liegt. Nach englischem Vorbild wurde er mit vielen Extras, wie einem historischen Karussell, der Teufelsbrücke, einer äußerlich als Ruine erbauten Burg und einer Eremitage, bestückt. Während des Hanauer Kultursommers wird hier auf zwei Parkbühnen ein abwechslungsreiches Programm mit Theater, Musik, Comedy und Literatur geboten. Das kleine Barocktheater Comoedienhaus Wilhelmsbad sollte seit dem 18. Jahrhundert die höfische Gesellschaft unterhalten und wird noch heute ganzjährig bespielt.

Marburg: Fachwerkkunst und Gartenkultur

Dicht gedrängte Fachwerkhäuser und verwinkelte Gassen mit Kopfsteinpflaster sind in Marburg ein sichtbarer Beweis für die über 800-jährige Geschichte der Stadt. Marburg besitzt mit der 1527 gegründeten Philipps-Universität die älteste noch existierende protestantisch gegründete Universität der Welt. Noch heute prägt sie durch ihre Bauwerke und das Studentenleben das Stadtbild.

Doch auch das Marburger Land wartet mit Schlosskultur und Gartenkunst auf. Nur wenige Autominuten entfernt liegt das romantische Schloss Rauischholzhausen mit Fachwerkarchitektur, das vor allem durch seinen 32 Hektar großen Park begeistert. Wiesen, kultivierte Garten- und Parkabschnitte wechseln sich ab mit dichten Waldstücken, kleinen Bächen und Teichen. Konzipiert wurde die Anlage vom Gartenarchitekten Heinrich Siesmayer, der unter anderem als Schöpfer des Frankfurter Palmengartens gilt. Für Schloss Rauischholzhausen plante er einen englischen Landschaftspark, der wie ein begehbares Gemälde konzipiert ist. Dafür wurden alte Baumbestände versetzt, Wasserfälle angelegt, Wasserläufe gegraben oder Gewächse gepflanzt, die in der Region normalerweise nicht vorkommen. Insgesamt enthält der Park heute fast 300 verschiedene Baumarten.
Heute wird das Schloss von der Universität Gießen genutzt und verwaltet, die auf dem Außengelände ein landwirtschaftliches Versuchsgut mit Gärtnerei sowie Mess- und Forschungsstationen  betreibt. Das Schloss selbst dient u. a. als offizielles Tagungshotel der Hochschule und kann auch von Externen für Veranstaltungen angemietet werden. Die Tagungsräume und Säle sind für zehn bis 100 Personen ausgelegt. Im Schloss kann man außerdem in 24 Doppel- und 22 Einzelzimmern übernachten. Zu ausgewählten Terminen lädt das Team des schlosseigenen Cafés im Park zum traditionellen englischen Afternoon Tea, bei dem klassische Sandwiches, Scones, verschiedene kleine Kuchen sowie ein Kännchen Tee, Sherry oder Prosecco gereicht werden.

Größere Kongresse, Messen oder Tagungen lassen sich im modernen

Congresszentrum Marburg umsetzen. Insgesamt fünf Multifunktionsräume, ein Kino, drei Seminarräume, u. a. für Videokonferenzen, und ein großzügiges Foyer stehen für maximal 400 Personen zur Verfügung. Einige der Räume lassen sich zudem individuell miteinander verbinden. Die Raumhöhe beträgt bis zu 6,80 Meter. In allen Tagungsräumen sind neben den gängigen Video- und Audioschnittstellen wie HDMI, VGA, DP auch Apple-TVs verbaut. Im Raum Vila Alentejo können Vorträge sogar auf einer 230‘‘-LED-Leinwand präsentiert werden. Für die Übernachtung der Teilnehmer steht in fußläufiger Entfernung die Villa Vita Rosenpark mit 194 Zimmern und Suiten zur Verfügung. In dem Certified Business und Certified Conference Hotel gibt es weitere zwölf Räumlichkeiten für Veranstaltungen bis zu 180 Personen. (KS)

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