Pressemitteilung | VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz

60.000 Tiere unter dem Seziermesser / VIER PFOTEN fordert von den Universitäten Alternativen zur Sezierpflicht

(Freiburg / Hamburg) - Ende November hat die Johannes Gutenberg-Universität Mainz als erste Universität in Deutschland die Sezierpflicht im Biologie-Studium aufgehoben. Studenten können ab dem Sommersemester 2012 entscheiden, ob sie im Anatomiekurs getötete Tiere sezieren oder lieber die tierfreundliche Alternative wählen. Die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN fordert die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau jetzt dazu auf, dem Vorbild der Universität Mainz zu folgen. Auch an der Albert-Ludwigs-Universität brechen viele Biologie-Studenten das Studium ab, da sie nicht für den Tod der Tiere verantwortlich sein wollen. Die ethischen Bedenken der Studierenden müssen endlich Ernst genommen werden, appelliert VIER PFOTEN. Durch das Anbieten eines Alternativprogramms könnte die Albert-Ludwigs-Universität tausende Tiere vor einem unnötigen Tod retten.

"Das Töten von Tieren zu Lehrzwecken ist eine Methode aus dem Mittelalter", kritisiert Kampagnenleiterin Dr. Martina Stephany von VIER PFOTEN. "Heutzutage gibt es moderne Alternativen wie die Lehre über Mikroskopie, künstliche Organpräperate und Videosimulationen." Ratten, Schnecken, Insekten und andere Tiere werden routinemäßig getötet und aufgeschnitten, z. B. um Aussehen und Lage der Organe kennen zu lernen. Jährlich werden an deutschen Universitäten in den Fachbereichen Biologie, Medizin und Veterinärmedizin ca. 60.000 Tiere für die Lehre getötet, davon 15.000 Wirbeltiere. Diese Tiere stammen von speziellen Züchtern oder werden als Wildfang der Natur entnommen (besonders Frösche). Dadurch könnte das natürliche Habitat der Tiere gestört werden, warnt VIER PFOTEN. Dazu kommt, dass zahlreiche Tiere den Transport vom Züchter zur Hochschule nicht überleben. Alternativmethoden sind auf lange Sicht gesehen auch finanziell günstiger für die Universitäten, da die Modelle mehrfach verwendet werden können. Sie können außerdem praktischer gelagert werden und erlauben es Studenten, einen Versuch beliebig zu wiederholen. Das Anbieten von Alternativkursen wäre ein erster Schritt für den Tierschutz. Langfristig gesehen müsse das Töten von Tieren an den Universitäten jedoch komplett eingestellt werden, fordert VIER PFOTEN.

Beispiele für alternative Lehrprogramme:
The Digital Frog computer simulation http://www.teachkind.org/humanesci_digital-frog.asp
DryLab Dissection suite http://www.biologyproducts.com/generaldetail.cfm?G_UId=F6EAA524-BDB9-0F7E-6A8AB46A98E020DF
Anatomy in Clay http://anatomyinclay.com/

Weitere Informationen auf www.vier-pfoten.de im Bereich Kampagnen / Tierversuche.

Quelle und Kontaktadresse:
VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz Melitta Töller, Pressesprecherin Schomburgstr. 120, 22767 Hamburg Telefon: (040) 399249-0, Telefax: (040) 399249-99

(cl)

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