Pressemitteilung | (bvse) Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.

Altfahrzeugmarkt 2011 musste Einbruch verkraften

(Bonn) - Der Markt für Altfahrzeuge ist im Jahr 2011 in das nach der Abwrackprämie erwartete Loch gefallen. Der Zulauf an zu demontierenden Fahrzeugen ist nach übereinstimmenden Berichten der zertifizierten bvse-Mitgliedsunternehmen deutlich eingebrochen.

Während die Demontagebetriebe in 2010 die durch die Abwrackprämie gelagerten Fahrzeuge sukzessive verwertet haben, wirkte sich der geringe Zulauf im vergangenen Jahr spürbar negativ aus. Der Kampf um die Altfahrzeuge ist, wie schon vor der Abwrackprämie, ein Kampf der zertifizierten Verwerter gegen diejenigen ohne ein entsprechendes Zertifikat geworden. Insbesondere zeigen die zuständigen Behörden wegen Arbeitsüberlastung immer weniger Interesse an diesem Papier. Der außerhalb des Entsorgungsfachbetriebes stattfindenden Entsorgung ist so wieder Tür und Tor geöffnet.

Die Preise für Karossenschrott waren im vergangenen Jahr auskömmlich, während der Ersatzteilehandel nochmals rückläufig war. Die Mehrzahl der Fahrzeuge, die nun Ersatzteile brauchen könnten, ist bereits verschrottet. Die Modellpolitik der Hersteller wirkt sich ebenfalls zunehmend negativ aus. Es ist wirtschaftlich kaum darstellbar, Ersatzteile für die ständig wechselnden Modelle und damit unterschiedlichen Fahrzeugteile je Modell der einzelnen Hersteller vorzuhalten. Während der Altfahrzeugmarkt die Erwartungen der Demontagebetriebe nicht erfüllt hat, verzeichnete der Gebrauchtwagenmarkt im vergangenen Jahr, bezogen auf 2010, eine Zunahme von 5,9 Prozent auf 6,81 Millionen Pkw. Laut bvse-Umfrage sind dadurch die Preise für die vorhandenen Gebrauchtfahrzeuge erheblich gestiegen und haben die Ankaufpreise für Altfahrzeuge nach oben gezogen und dadurch die Wertschöpfung verringert.

Die Entwicklung für 2012 beurteilen die befragten Demontagebetriebe verhalten optimistisch. Sie gehen von einem stagnierenden Markt aus. Die sich weiter verschlechternden Randbedingungen fördern allerdings die Einführung alternativer Geschäftsmodelle. Statt des Ersatzteilehandels mit Gebrauchtteilen gewinnt der Ersatzteilehandel mit Neuteilen nicht zuletzt aus Haftungsgründen eine immer größere Bedeutung. Die internetbasierten Netzwerke spielen eine zunehmend wichtige Rolle, unter anderem auch, weil immer häufiger Versicherungen diese Möglichkeit nutzen, um ihre Unfallfahrzeuge meistbietend zu verkaufen.

Quelle und Kontaktadresse:
bvse Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. Jörg Lacher, Leiter, Politik und Kommunikation Hohe Str. 73, 53119 Bonn Telefon: (0228) 988490, Telefax: (0228) 9884999

(cl)

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