Pressemitteilung | (BDEW) Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.

BDEW zur gasfachlichen Aussprachetagung 2012 in Dresden: Erdgas im Neubau und Gebäudebestand Nummer eins / Kritik an Plänen für neue Verbraucher-Umlage im EEWärmeG / Bei Versorgungssicherheit massive Eingriffe in Energiemarkt vermeiden

(Berlin/Dresden) - Im Neubau bleibt Erdgas Nummer eins bei den Heizungssystemen. 50,6 Prozent aller neuen Wohnungen wurden im ersten Halbjahr 2012 mit einer Erdgasheizung ausgestattet. Wärmepumpen hatten einen Anteil von 24,2 Prozent, gefolgt von Fernwärme mit 15,5 Prozent. Die verbleibenden Anteile entfielen auf Holz/Holzpellets (6,3 Prozent), Heizöl (1,1 Prozent), Stromheizungen (0,7 Prozent) und sonstige Heizungssysteme (1,7 Prozent). Dies teilte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) heute auf der gasfachlichen Aussprachetagung 2012 in Dresden mit.

In Deutschland wurde im Jahr 2011 knapp die Hälfte der insgesamt 38,2 Millionen Wohnungen mit Erdgas beheizt (49,0 Prozent), so der BDEW. In 12,7 Prozent aller Wohnungen wird Fernwärme genutzt, während Heizöl in 29,3 Prozent aller Wohnungen für Wärme sorgt. Strom (Nachtspeicherheizungen und Wärmepumpen) lieferte für 6,0 Prozent die Heizenergie. Der Anteil der übrigen festen Brennstoffe (u.a. Holz, Kohle, Koks) betrug 2,8 Prozent.

"Erdgas ist in der Öffentlichkeit, also bei den Endkunden, wieder stabil positiv belegt. Das zeigen erste Ergebnisse unserer aktuellen Positionierungsstudie Erdgas. Zum einen hat sich das Preisimage von Erdgas - nach der Stabilisierung der letzten Jahre - signifikant gegenüber 2011 verbessert. Betrachtet man die Entwicklung der Erdgas-Positionierung im Zeitverlauf, so zeigt sich, dass Erdgas sich seit der ersten Untersuchungswelle im Jahr 2007 in den Dimensionen "Wirtschaftlichkeit & Energieeffizienz", "Versorgungssicherheit & Unabhängigkeit" sowie "Umweltschonung" signifikant über die Jahre verbessert hat", erläuterte Anke Tuschek, Mitglied der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Im Gebäude-Bestand müsse eine schnelle, effiziente und bezahlbare Modernisierung auf bewährte und klimaeffiziente Anwendungen wie zum Beispiel der Gasbrennwerttechnik aufsetzen.

Umso unverständlicher seien für die Gaswirtschaft Überlegungen im Bundesumweltministerium, den Einbau bestimmter, vom Bundesumweltministerium bevorzugter Heizungstechnologien über eine neue Umlage zu finanzieren. Dieser Vorschlag findet sich im Entwurf des Erfahrungsberichtes zum Erneuerbare-Energien-Wärme-Gesetz (EEWärmeG).

"Während die Umlage in letzter Konsequenz alle 30 Millionen Gas- und Ölkunden treffen würde, will das Bundesumweltministerium mit den Einnahmen nur Prämien für ganz bestimmte, vom Bundesumweltministerium präferierte Wärme-Technologien auszahlen. Bereits in den vergangenen Jahren hat sich die Gaswirtschaft entschieden gegen ähnliche Vorschläge gewendet, die Erdgas im Wärmemarkt benachteiligen. Nicht zuletzt angesichts der aktuellen Debatte um die sozialen Aspekte der Energiepreise sind solche zusätzlichen Kostentreiber abzulehnen", sagte Tuschek.

Mit Blick auf die aktuelle Debatte zum Thema Energieversorgungssicherheit betonte Tuschek: "Die Gaswirtschaft hat die zuverlässige Versorgung mit Erdgas immer wieder unter Beweis gestellt. Diese Zuverlässigkeit ist für die Verbraucher - für Haushaltskunden, die auf Basis der europäischen Verordnung geschützt sind, ebenso wie für Gewerbe- und Industriekunden sowie angrenzende EU-Mitgliedstaaten - von zentraler Bedeutung. Für uns ist eines klar: Eine einseitige Absicherung der Stromversorgung zu Lasten der Erdgasversorgungssicherheit könnte den Erdgasmarkt nachhaltig schädigen."

Grundsätzlich seien dirigistische Eingriffe von Behörden seien gegenüber marktwirtschaftlichen Lösungen immer nur die zweite Wahl. Bei allen anstehenden Schritten sollte im Vordergrund stehen, massive Eingriffe in den Energiemarkt und in die Eigentumsrechte der Unternehmen zu vermeiden.

Quelle und Kontaktadresse:
BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V., Hauptgeschäftsstelle Jan Ulland, Stellv. Pressesprecher Reinhardtstr. 32, 10117 Berlin Telefon: (030) 300199-0, Telefax: (030) 300199-3900

(cl)

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