Pressemitteilung | SPECTARIS. Deutscher Industrieverband für Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik e.V.

Erholung des USA-Geschäfts stimmt positiv / Inlandsentwicklung bei der Labor- und Analytikindustrie 2004 noch unsicher / Jahresergebnis 2003 insgesamt mäßig, aber nach wie vor hohe Innovationskraft

(Köln) - Die aktuelle Trendwende im USA-Geschäft hat für eine deutlich positivere Stimmung bei den Herstellern von Analysen-, Bio- und Laborgeräten geführt: Gemäß den Ergebnissen der SPECTARIS-Frühjahrsumfrage in dieser Branche zur wirtschaftlichen Lage 2004 rechnen rund 80 Prozent der Befragungsteilnehmer mit einer Verbesserung des Auslandsgeschäfts in diesem Jahr. Das erklärte SPECTARIS-Hauptgeschäftsführer Sven Behrens im Vorfeld der Branchenmesse Analytica (11.-14. Mai in München). Die Prognosen zur Inlandsmarktentwicklung hingegen seien noch uneinheitlich: Hohe Zuwächse würden hier jedoch nicht erwartet.

Entgegen der ersten Einschätzung im Rahmen des Ifo-Konjunkturtests zu Jahresbeginn hat insbesondere die überraschende Trendwende des USA-Geschäfts im ersten Quartal 2004 zu einer wieder optimistischeren Grundstimmung geführt. Von den Unternehmen wurde berichtet, viele der ursprünglich für das vergangene Jahr von den US-Institutionen und -Unternehmen geplanten, jedoch nicht realisierten Investitionen würden nun 2004 bewilligt.

Im Jahr 2003 führte dagegen vor allem der Rückgang des Auslandsumsatzes zu einem insgesamt schwachen Branchenergebnis. Nach vorläufigen Angaben sank der Auslandsumsatz in 2003 um 4,9 Prozent auf 2,01 Mrd. Euro, während beim Inlandsumsatz ein Plus von 1,5 Prozent auf rund 2,06 Mrd. Euro verzeichnet werden konnte. Der Gesamtumsatz von 4,07 Mrd. Euro lag damit rund 1,8 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. Die Anzahl der in den 324 (2002: 328) Betrieben zur Herstellung von Analysen-, Bio- und Laborgeräten beschäftigten Mitarbeiter war ebenfalls leicht rückläufig: Sie lag mit rund 30.500 Beschäftigten 1 Prozent unter dem Wert von 2002.

Im Inland waren insbesondere die Bereiche "Krankenhäuser/Diagnostik" und "Öffentliche Hand" rückläufig. Positive Impulse kamen hingegen aus der Lebensmittel- und sonstigen Industrie sowie dem Pharmabereich. Neben der sehr unterschiedlichen Entwicklung in den verschiedenen Segmenten zeichnete sich ein übergeordneter Trend im Inland ab: Zuwächse wurden vor allem im Service- und Ersatzteilbereich erzielt, sowohl bei den Laborinstrumenten als auch bei der Laborausrüstung. Hauptgrund dafür war, wie in vielen anderen Bereichen auch, ein rückläufiges Investitionsvolumen bei den Kunden und eine dementsprechende Zurückhaltung bei der Neuanschaffung. Gemessen am gesamten Inlandsgeschäft lag der Anteil des Service- und Ersatzteilbereichs 2003 bereits bei knapp 25 Prozent.

Der rückläufige Auslandsumsatz 2003 basierte maßgeblich auf einem starken Rückgang des USA-Geschäfts. So weist die Außenhandelsstatistik einen Rückgang der Exporte von Analysen-, Bio- und Laborgeräten in die USA von rund 13 Prozent für das Gesamtjahr aus - bei einem Anteil dieses Ziellandes von 15 Prozent am Gesamtexport mit entsprechenden Konsequenzen für das Auslandsgeschäft insgesamt. Auf Platz 5 des Zielländerrankings lag im vergangenen Jahr bereits die Volksrepublik China mit einem Anteil am Gesamtexport von mittlerweile über 5 Prozent und einer Zuwachsrate von knapp 32 Prozent. Etwa 60 Prozent der Unternehmen rechnen mit steigenden Umsätzen in Asien.

Ein Beleg für die Innovationsfähigkeit der Branche schließlich sind die überdurchschnittlich hohen Ausgaben für Forschung und Entwicklung. So lag die F&E-Quote, d.h. der Anteil der Ausgaben für Forschung und Entwicklung am Gesamtumsatz, in 2003 bei 9,5 Prozent (Verarbeitendes Gewerbe insgesamt: 5 Prozent). Über 12 Prozent der ABL- Beschäftigten sind im Bereich Forschung & Entwicklung tätig. Der Umsatzanteil innovativer Produkte, also von Produkten jünger als fünf Jahre, in dieser Branche liegt entsprechend bereits jetzt bei über 40 Prozent.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Industrieverband für optische, medizinische und mechatronische Technologien e.V. (SPECTARIS) Kirchweg 2, 50858 Köln Telefon: 0221/9486280, Telefax: 0221/948628-80

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