Pressemitteilung | Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH) - GeschÀftsstelle Berlin

Festbetragssystem fĂŒr Arzneimittel dringend reformbedĂŒrftig

(Berlin) - Das derzeit gĂŒltige Festbetragssystem stammt noch aus den 1980er Jahren und bedarf dringend einer Weiterentwicklung. Vor allem differenziert es nicht ausreichend nach therapierelevanten Kriterien bei Arzneimitteln, das Raster fĂŒr die Eingruppierung ist viel zu grob. Leidtragende sind vor allem Kinder und Ältere. Damit reagiert der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH) auf die heutige Pressemitteilung des GKV-Spitzenverbandes (GKV-SV), der die Arzneimittel-FestbetrĂ€ge als "30-jĂ€hriges Erfolgsmodell" bezeichnet.

Die 30 Jahre sprechen eher dafĂŒr, nun ganz schnell alle notwendigen Reformmaßnahmen des Festbetragssystems einzuleiten. Weil sich die Höhe der FestbetrĂ€ge nĂ€mlich im Wesentlichen an Wirkstoffmengen und PackungsgrĂ¶ĂŸen orientiert, bekommen aufwendig hergestellte Darreichungsformen den gleichen Preis wie gĂŒnstigere. So erhalten bestimmte Patientengruppen oft Arzneimittel nur noch gegen eine Mehrzahlung. Oder Arzneimittel verschwinden gar vom Markt, weil Hersteller sie nicht mehr kostendeckend produzieren können.

"Betroffen sind davon gerade Kinder und Ältere, die hĂ€ufig besondere Darreichungsformen, wie zum Beispiel einen Saft statt einer Tablette, benötigen", sagt Dr. Hubertus Cranz, HauptgeschĂ€ftsfĂŒhrer des BAH. Die Produktion des Saftes sei aber teurer als die einer Tablette, das mĂŒsse das Festbetragssystem unbedingt berĂŒcksichtigen, so Cranz. Im anderen Fall könne ein Hersteller nicht wirtschaftlich arbeiten. Wer, wie der GKV-SV, das jetzige System als "dauerhaft und effizient" bezeichne, verschließe die Augen vor der RealitĂ€t, und das zu Lasten der Patienten.

Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH) ist der mitgliederstÀrkste Branchenverband der Arzneimittelindustrie in Deutschland. Er vertritt die Interessen von rund 400 Mitgliedsunternehmen, die in Deutschland ca. 80.000 Mitarbeiter beschÀftigen. Das Aufgabenspektrum des BAH umfasst sowohl die verschreibungspflichtigen als auch die nicht verschreibungspflichtigen Arzneimittel sowie die stofflichen Medizinprodukte. Unter https://www.bah-bonn.de gibt es mehr Informationen zum BAH.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH) Christof WeingĂ€rtner, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Friedrichstr. 134, 10117 Berlin Telefon: (030) 3087596-0, Fax: (030) 3087596-111

(df)

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