Pressemitteilung | SPECTARIS. Deutscher Industrieverband für Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik e.V.

Forschungsförderung neu gestalten / BDI-Präsident Rogowski unterstützt Vorschlag für mehr Wettbewerb

(Köln) - Im Rahmen des Jahreswirtschaftsgesprächs des Industrieverbandes SPECTARIS fordern BDI-Präsident Dr. Michael Rogowski und der SPECTARIS-Vorsitzende Dr. Michael Kaschke eine deutliche Stärkung des Wettbewerbs innerhalb der deutschen Forschungslandschaft mit dem Ziel, mehr Innovationen schneller in Zukunftsmärkte zu bringen. Dabei müssten „Freiheit gewagt und Fesseln gesprengt werden“, so Dr. Michael Rogowski. Der BDI und SPECTARIS setzen sich für eine Stärkung der Programm- und Projektförderung ein und fordern eine stärkere Berücksichtigung der Industrie bei der Identifizierung von Förderschwerpunkten. Durch die Bereitstellung von Eigenkapitalmitteln (Seedkapital) soll zudem besonders die Gründung neuer Unternehmen aus dem Hightech-Sektor gefördert werden.

„Es geht dabei eindeutig nicht um gesteigerte Subventionen, sondern um die gezielte Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Forschungsförderung insbesondere im Hightech-Sektor. Nach wie vor haben z.B. Wissenschaftler kaum Möglichkeiten, aus öffentlichen Forschungsinstituten heraus Firmen zu gründen. Ein wichtiges Scharnier zwischen der Erforschung und der Vermarktung neuer Technologien fehlt in Deutschland“, so Kaschke auf dem SPECTARIS-Jahreswirtschaftsgespräch in Köln. Die Gründe für den fehlenden Technologietransfer seien vielschichtig: Zu viele Regulierungen, zu wenig Wagniskapital, zu wenig Ausgründungen aus Hochschulen und anderen Wissenschaftseinrichtungen. Dabei, so Kaschke, sei die Forschungslandschaft in Deutschland besser aufgestellt, als vielfach öffentlich dargestellt werde.

Um das vorhandene Potenzial zukünftig besser nutzen zu können, unterstützt auch BDI-Präsident Rogowski vor allem einen effizienteren Einsatz der Fördermittel: „Die Programm- und Projektförderung muss gegenüber der institutionellen Förderung klar gestärkt werden und einen höheren Teil der Forschungsförderung ausmachen. Die Projektförderung unterstützt den Wettbewerb, fördert Kooperationen mit der Industrie und sorgt für industrienahe Forschungsinhalte, während bei der institutionellen Förderung oftmals die Erfolgskontrolle fehlt.“

Die Vorschläge von SPECTARIS und BDI zur Forschungsförderung sind weitestgehend identisch. SPECTARIS schlägt ein „30:30:40-Modell“ vor: 30 Prozent staatlicher Forschungsmittel sollte die Wissenschaft selbst in von ihr organisierten Wettbewerbsverfahren vergeben (Projektförderung). Weitere 30 Prozent sollten über anwendungsorientierte Programme, industrielle Gemeinschaftsforschung, Forschungsprämien oder ähnliche Verfahren im Wettbewerb organisiert werden (Programmförderung) - darunter auch mehr eigenkapitalähnliche Mittel zur Gründung neuer Unternehmen. 40 Prozent der Mittel schließlich sollten für die institutionelle Förderung vorgesehen werden.

Eine Stärkung des Forschungsstandortes Deutschland kann darüber hinaus nur gelingen, wenn diese Initiative eingebettet ist in einen gemeinsamen Aufbruch von Unternehmen, Wissenschaft und Ausbildung, sowie Politik und Verbänden. Dazu gehört nach Auffassung des SPECTARIS-Vorsitzenden „ein umfassenderer und besser organisierter Wissens- und Technologietransfer, z.B. durch den Ausbau der Innovationsnetze, aber auch ein intensiverer Dialog der Hochschulen mit der Wirtschaft über zukunftsfähige Ausbildungsinhalte und -schwerpunkte“.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Industrieverband für optische, medizinische und mechatronische Technologien e.V. (SPECTARIS) Kirchweg 2, 50858 Köln Telefon: 0221/9486280, Telefax: 0221/948628-80

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