Pressemitteilung | Deutscher Bauernverband e.V. (DBV)

Organisationsformen landwirtschaftlicher Betriebe gestalten / DBV-Perspektivforum zu Rechtsformen und Kooperationen in der Landwirtschaft

(Berlin) - „Um sich im Wettbewerb zu behaupten, ist für landwirtschaftliche Betriebe unternehmerisches Denken und ein flexibles Management unerlässlich. In neuen Organisationsformen liegen für viele Betriebe aussichtsreiche Zukunftsperspektiven“. Dies sagte der Vorsitzende des Fachausschusses des Deutschen Bauernverbandes (DBV) für Agrarrecht, Rainer Tietböhl, im Rahmen des DBV-Perspektivforums „Rechtsform und Kooperation in der Landwirtschaft gestalten“ am 15. Mai 2007 in Berlin. In vielen Regionen Deutschlands seien die Möglichkeiten des Wachstums landwirtschaftlicher Betriebe begrenzt. Über geeignete Kooperationsformen zwischen Landwirten ließen sich jedoch Potentiale für eine höhere Kosteneffizienz erschließen. Auch könnten Landwirte gestiegene Haftungsrisiken in verschiedenen Produktionsbereichen mit der Wahl einer geeigneten Rechtsform begrenzen, machte Tietböhl deutlich. Nach Einschätzung von Tietböhl ist der Generationswechsel in den landwirtschaftlichen Betrieben außerdem ein wesentlicher Auslöser für eine Veränderung der Organisationsformen in den Betrieben. Die Bauernverbände bieten den Landwirten hier fachkompetente Beratung an.

Die Wahl einer geeigneten Rechtsform für die Organisation der landwirtschaftlichen Betriebe werde für die Landwirte immer wichtiger. Das deutsche Rechtssystem biete hierfür eine breite Vielfalt von Rechtsformen an. Rechtsanwalt und Notar Kai Nikolas Jansen gab einen Überblick über die wichtigsten Rechtsformen und deren Eignung für landwirtschaftliche Unternehmen und zeigte die Konsequenzen der gestiegenen Haftungsrisiken für die landwirtschaftlichen Betriebe auf. Dr. Walter Pfadler, Staatliche Führungsakademie für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten des Landes Bayern, beleuchtete aus betriebswirtschaftlicher Sicht die wirtschaftlichen Chancen durch betriebliche Kooperation unter Beachtung der aktuellen agrarstrukturellen Ausgangsbedingungen. Die steuerlichen Aspekte bei Kooperationen verdeutlichte DBV-Steuerreferent Simon Jäckel. Er zeigte die aktuellen steuerrechtlichen Entwicklungen, insbesondere im Zuge der geplanten Unternehmensteuerreform und die hieraus sich ergebenen Schlussfolgerungen für die Wahl einer geeigneten Rechtsform auf.

Die Beweggründe und Vorteile der Organisation seiner landwirtschaftlichen Kooperation in der Rechtsform einer GmbH&CoKG in Niedersachsen wurden vom Landwirt Andreas Cramm dargestellt. Dr. Bern Bode vom Norddeutschen Genossenschaftsverband stellte das kürzlich novellierte Genossenschaftsgesetz vor. Hierdurch bietet die eingetragene Genossenschaft auch die Organisation neuer Geschäftsfelder an. Abschließend legte Jens Haarstrich vom Niedersächsischen Landvolk aktuelle Erfahrungen aus der Rechtsberatung bei der Organisation landwirtschaftlicher Betriebe, insbesondere Ausgestaltungsmöglichkeiten bei der Kooperation im Bereich der Milchproduktion und der Errichtung und Betreibung von Biogasanlagen, dar.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Bauernverband e.V. (DBV), Haus der Land- und Ernährungswirtschaft Pressestelle Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin Telefon: (030) 31904-0, Telefax: (030) 31904-205

(el)

NEWS TEILEN: