Schluss mit Defizitsuche / 10. Fachtagung des VBE Schule - Schulaufsicht in Würzburg eröffnet

(Berlin) - Für ein grundsätzliches Umdenken in der deutschen Bildungspolitik trat heute (19. April 2007) der Bundesvorsitzende des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) Ludwig Eckinger ein. Auf der 10. VBE-Fachtagung Schule - Schulaufsicht in Würzburg sagte Eckinger: „Wir brauchen einen Umdenkungsprozess, der unter der Überschrift „Weg von der Selektion – stärker fordern und fördern“ stehen muss. In Deutschland wird eben gerade nicht wie in anderen Ländern gefordert und gefördert, sondern frühzeitig, nachhaltig und folgenschwer selektiert. Den Umdenkungsprozess zu initiieren, zu moderieren, zu begleiten und umzusetzen, das ist die eigentliche Führungsaufgabe von Schulverwaltung und Schulaufsicht“, unterstrich der VBE-Bundesvorsitzende. Was Schulen nicht bräuchten, seien quantifizierende Messmethoden, die der Betriebswirtschaft und der Unternehmensberatung entlehnt seien. Eckinger betonte: „Lehrerinnen und Lehrer brauchen die Wertschätzung ihrer Arbeit.“

Vor den mehr als 100 Schulräten, Schulverwaltungsbeamten und Schulleitern aus allen Bundesländern, den Niederlanden und Belgien forderte Ludwig Eckinger, dass sich die Bildungspolitik endlich entscheiden müsse – entweder für einen pädagogisch begründeten Reformprozess oder für eine einseitige Orientierung auf Leistungsmessung mit der Folge, dass die Selektion weiterlebe. „In welche Richtung es gehen wird“, so Eckinger, „hängt nicht zuletzt von einer gelungenen Reform der Schulaufsicht und damit der Einführung einer neuen Führungskultur ab, in der Lehrerinnen und Lehrer als Experten für Unterricht und Erziehung ernst genommen werden.“

VBE-Bundesvorsitzender Eckinger appellierte an Politik, Kultusminister, Schulverwaltung, Schulaufsicht, Schule, Lehrerinnen und Lehrer, gemeinsam ein neues Klima für Bildung und Leistung zu schaffen. „Es darf nicht nur um Noten und Zertifikate gehen. Wir brauchen eine neue Lust auf Bildung – in der Gesellschaft, in den Schulen, bei Schülerinnen und Schülern, bei Erwachsenen.“

Quelle und Kontaktadresse:
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(el)