Pressemitteilung | (BDEW) Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.

Stefan Kapferer: Produktivitätsfaktor für Gasnetzbetreiber müsste noch stärker abgesenkt werden

(Berlin) - Die Bundesnetzagentur hat heute das Konsultationsverfahren zum sektoralen Produktivitätsfaktor ("X Generell") gestartet. Hierzu erklärt Stefan Kapferer, Vorsitzender der BDEW-Hauptgeschäftsführung:

"Der von der Bundesnetzagentur zur Konsultation gestellte sektorale Produktivitätsfaktor von 0,88 Prozent für Gasnetzbetreiber müsste aus BDEW-Sicht noch stärker abgesenkt werden.

Bereits die ersten beiden Regulierungsperioden waren von enormen Sparanstrengungen der Netzbetreiber gekennzeichnet, um die politisch oder durch Dritte verursachten Kostenerhöhungen zu kompensieren. Der Wert aus dem Festlegungsentwurf würde zu einer weiteren Verschärfung des Kostensenkungsdrucks führen: Den Netzbetreibern würden Produktivitätssteigerungen abverlangt, die weit über denen anderer Wirtschaftsbranchen in Deutschland und über denen von Netzbetreibern im Ausland liegen. In anderen Ländern legen die Regulierungsbehörden häufig moderatere oder gar keine Produktivitätsvorgaben fest. In Deutschland hingegen sind die Netzbetreiber sowohl mit individuellen Effizienzvorgaben als auch mit einer extrem hohen sektoralen Produktivitätsvorgabe konfrontiert. Angesichts der enormen Herausforderungen, vor denen die Netzbetreiber mit Blick auf Energiewende und Digitalisierung stehen, ist ein simples 'Kostendrücken' fehl am Platz.

Der BDEW hat erhebliche Bedenken zur Methodik und zur konkreten Umsetzung der BNetzA-Berechnungen. Analysen von renommierten Experten haben gezeigt, dass die Ergebnisse sehr stark von den verwendeten Methoden und von den gesetzten Annahmen abhängen. Bei einer korrekten Umsetzung, müsste der sektorale Produktivitätsfaktor noch deutlicher sinken, da die Veränderungen der Produktivität und der Beschaffungspreise in der Netzwirtschaft nicht wesentlich von der Gesamtwirtschaft abweichen.

Der BDEW wird im nun gestarteten Konsultationsverfahren eine Stellungnahme abgeben und sich für realistische Produktivitätsvorgaben einsetzen."

Quelle und Kontaktadresse:
(BDEW) Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. Jan Ulland, Pressesprecher Reinhardtstr. 32, 10117 Berlin Telefon: (030) 300199-0, Fax: (030) 300199-3900

(rs)

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