Pressemitteilung | Immobilienverband Deutschland IVD West der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständigen e.V.

Wohneigentum leicht verteuert / Mieten steigen um 8,5 Prozent

(Saarbrücken) - Die Wohnungsmieten sind im Landesdurchschnitt in den vergangenen zwölf Monaten um 8,5 Prozent gestiegen. Nach einer Konsolidierungsphase im Vorjahr ist hier eine gesteigerte Dynamik im Markt erkennbar. Die Verkaufspreise für Einfamilienhäuser nahmen im Durchschnitt eine stabile Entwicklung. Eigentumswohnungen verteuerten sich im Landesschnitt um fünf Prozent. Die Landeshauptstadt sowie Saarlouis, Homburg und St. Ingbert bleiben die gefragtesten Immobilienmärkte im Saarland.

Dies geht aus dem neuen Immobilienpreisspiegel Saarland 2018 hervor, den der Immobilienverband IVD West herausgab und in dem 14 Kommunen untersucht wurden. Dabei ist zu beobachten, dass sich die im Vorjahr begonnene Konsolidierungsphase auf dem Kaufimmobilienmarkt fortsetzt. Zwar sind weiterhin Nachholeffekte einer langen Phase ohne jegliche Verteuerung feststellbar, doch Steigerungsraten im zweistelligen Prozentbereich sind allenfalls in sehr guten Lagen zu beobachten. Das Phänomen der Landflucht und die ungebrochene Tendenz zu mehr Singlewohnungen sind spürbar und lassen die Bevölkerung in den größeren Zentren anwachsen. Allerdings kam es auch in den ländlichen Regionen nicht zu Preisnachlässen. Positive Entwicklungen auf den Immobilienmärkten können die Bildungs-, Verwaltungs- und Handelszentren Saarbrücken, Homburg und Saarlouis verzeichnen. Sie ziehen besonders Studenten und Gewerbetreibende an.

Die aktuelle Marktentwicklung bewertet Burkhard Blandfort, Vorsitzender des Immobilienverbands Deutschland, IVD West, dahingehend, dass Investitionen in Wohneigentum auch im sechsten Jahr der Niedrigzinsphase lohnend sind und die Vermietung von Immobilien eine attraktive Renditelösung ist. "Es gibt keine Alternative zum Immobilieninvestment für Menschen, die auf lukrative und sichere Vermögensanlagen abzielen. Und im Saarland gibt es übrigens auch keine Immobilienblase." Vermietete Mehrfamilienhäuser mit bis zu zwölf Einheiten sowie vermietete Eigentumswohnungen sind weiterhin die Immobilien mit der höchsten Nachfrage bei dieser Gruppe. Familien mit mittleren und gehobenen Einkommen zieht es ebenfalls als Eigennutzer zum Immobilienkauf. Doch die hohe Grunderwerbsteuer trifft vor allem junge Familien, die diese Zwangsabgabe kaum schultern können. "Hier erwarten wir uns einen Impuls vom neuen Landesvater. Und bei einem zweiten Thema muss die Politik ebenfalls handeln: Mieter, die vom Jobcenter oder ARGE Unterstützung erhalten, haben Probleme auf dem Markt - weil die Fördergrenzen schlicht nicht mehr zur Realität passen. Hier muss dringend nach oben angepasst werden."

Marktentwicklung im Detail

Im Segment der einfach ausgestatteten Einfamilienhäuser kam es besonders in Merzig zu einem deutlichen Preissprung (+ 20%). In Neunkirchen, Saarlouis und St. Wendel stiegen die Preise hier um 10 bis 14 Prozent. Bei den gut ausgestatteten Eigenheimen ist ebenfalls Bewegung im Markt:

Steigerungsspitzenreiter ist Dillingen mit einem Plus von 15 Prozent. Hochklassige Immobilien stiegen landesweit um durchschnittlich 7 Prozent im Preis - am deutlichsten wiederum in Merzig (+ 18 Prozent). Die Entwicklung in Völklingen tendiert unterdurchschnittlich. Über alle Lagen und Qualitätsstufen stiegen die Preise für Einfamilienhäuser im Landesschnitt um 6,75 Prozent. Problematisch ist weiterhin die Vermarktung von übergroßen Häusern auf dem Land.

Für ein gut ausgestattetes, gebrauchtes Eigenheim muss man in Saarbrücken derzeit 450.000 Euro einrechnen, in Heusweiler 195.000, in St. Wendel 220.000 und in Saarlouis 390.000 Euro.

Die Preise für Eigentumswohnungen sind in den vergangenen zwölf Monaten landesweit im Durchschnitt um fünf Prozent gestiegen - etwas geringer als im Vorjahr. Die größten Anstiege waren in Homburg und St. Wendel (jeweils +12 Prozent) zu beobachten. Die geringsten Preissteigerungen hatte Dillingen mit 2 Prozent zu verzeichnen.

Saarbrückens bessere Lagen, wie am Rotenbühl, Triller oder Staden, weisen einen Quadratmeterpreis von etwa 2.950 Euro beim Kauf auf und sind damit im Vergleich zum Vorjahr um 4 Prozent teurer geworden. In Saarlouis sind vergleichbar ausgestattete Wohnungen nur unwesentlich günstiger (2.850,-) bei einer Steigerung von 6 Prozent zum Vorjahr.

Bei den Kaltmieten für Wohnungen ist in den letzten zwölf Monaten eine landesweite Steigerung von durchschnittlich 8,5 Prozent zu beobachten (Vorjahr: + 7 Prozent). In Sulzbach, St. Wendel und in Neunkirchen sind noch deutlichere Steigerungen im zweistelligen Prozentbereich feststellbar. In der Landeshauptstadt fiel der Mietanstieg mit einem durchschnittlichen Plus von 2,3 Prozent deutlich geringer als in den Vorjahren aus. Mietpreissenkungen jedoch waren nirgendwo festzustellen.

Mit 11,- Euro pro Quadratmeter Wohnfläche müssen die Saarländer in der Landeshauptstadt für gut gelegene Wohnungen rechnen. Bei 9,- Euro liegen die Mieten in vergleichbaren Lagen in Homburg, bei 8,- Euro in Dudweiler und St. Ingbert. In Saarlouis' guten Lagen steigt die Kaltmiete mit 9,50 Euro leicht (zum Vorjahr + 6 Prozent). Am günstigsten lassen sich Wohnungen in Wadern und Merzig anmieten: Hier liegt die Netto-Kaltmiete in einfachen Lagen nur bei knapp 4,50 Euro pro Quadratmeter.

Gewerbeimmobilienmarkt

Nach einer langen Phase der Stagnation erholten sich die Büromieten in den letzten Jahren leicht. Nun sind deutlichere Preissteigerungen zu beobachten. In Dillingen, Dudweiler, St. Ingbert und Sulzbach stiegen die Preise durchgängig im zweistelligen Prozentbereich. Die teuersten Büros finden sich nach wie vor in Saarbrücken mit Quadratmeterpreisen von bis zu 11,- Euro, doch auch in Saarlouis ist teilweise die 10-Euro-Marke schon überschritten.

Bei den Mieten für Ladenlokale ist die Entwicklung uneinheitlich. Die leichte Erholungswelle aus dem Vorjahr ist abgeebbt. Flächendeckende Preisabschläge waren erneut in Saarbrücken (- 10 Prozent) zu beobachten. Preisanstiege von bis 20 Prozent hatten hingegen St. Ingbert und Dillingen zu vermelden. Mit einem Quadratmeterpreis von 30,- Euro (Vorjahr: 32,-) auf der Französischen Straße hat Saarlouis die zweitteuerste Lage im Saarland. Nur auf Saarbrückens Bahnhofsstraße liegen die Ladenmieten mehr als doppelt so hoch: mit 70 Euro (Vorjahr: 80,-) pro Quadratmeter Verkaufsfläche sind sie allerdings in den letzten zwölf Monaten deutlich gesunken.

Quelle und Kontaktadresse:
Immobilienverband Deutschland IVD West der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständigen e.V. Joerg Utecht, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Von-Werth-Str. 57, 50670 Köln Telefon: (0221) 951497-0, Fax: (0221) 951497-9

(ta)

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