Pressemitteilung | Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.

Wohnungsbaugenehmigungen 2017: Das hohe Genehmigungsniveau im Bereich der Mehrfamilienhäuser konnte gehalten werden / Enttäuschende Entwicklung bei den Ein- und Zweifamilienhäusern

(Berlin) - Mit knapp 173.000 genehmigten Neubauwohnungen in Mehrfamilienhäusern konnte das hohe Niveau des Vorjahres 2017 gehalten werden. Damit wurden drei Mal so viele Genehmigungen erteilt wie zum Tiefpunkt im Jahr 2008. In den sieben A-Städten sind die Genehmigungen 2017 sogar um 12,6 Prozent gestiegen. Dies sei angesichts der Wohnungsknappheit insbesondere in Ballungsgebieten eine erfreuliche Entwicklung, kommentierte der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie heute in Berlin die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Er sieht sich damit in seiner Umsatzprognose für den Wohnungsbau 2018 zur Jahresauftaktpressekonferenz von nominal 3,5 Prozent bestätigt. Trotz des Rückgangs der gesamten Baugenehmigungen von 7,3 Prozent auf 348.128 Wohnungen könne das Umsatzplus sogar noch höher ausfallen. Schließlich werde der Genehmigungsüberhang von etwa 400.000 Wohnungen die Produktion noch einige Zeit tragen.

Der Rückgang der gesamten Wohnungsbaugenehmigungen sei zum einen auf die schlechte Entwicklung bei den Ein- und Zweifamilienhäusern zurückzuführen, deren Neubaugenehmigungen nur noch bei 113.000 und damit um 4,5 Prozent unter dem Vorjahresniveau lagen. Hierfür seien nach Einschätzung des HDB Baulandengpässe und der Mangel an Planungskapazitäten in den Kommunalverwaltungen maßgeblich verantwortlich. Er appelliere daher an die Kommunen, neben ausreichendem und bezahlbarem Bauland auch genügend Personal zur Verfügung zu stellen. Ansonsten würde der von der Bundesregierung geschätzte jährliche Bedarf von mindestens 350.000 fertiggestellten Wohnungen verfehlt.

Zum anderen sei für den Rückgang aber auch ein Sondereffekt verantwortlich. Die Genehmigungen von Wohnungen in Wohnheimen - zu denen auch Flüchtlingsunterkünfte zählten - seien 2017 wegen des abnehmenden Bedarfs um 10.500 Einheiten bzw. 41 Prozent zurückgegangen, nach einem Plus von über 100 Prozent in 2016.

Hinzu komme der Vorzieheffekt durch die Verschärfung der Energieeinsparverordnung. Viele Bauherren hätten noch deren alten Regelungen nutzen wollen. Die Genehmigungen hätten daraufhin 2016 ein zweistelliges Genehmigungsplus und damit den höchsten Stand seit 1999 erreicht.

Quelle und Kontaktadresse:
Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. Dr. Heiko Stiepelmann, stellv. Hauptgeschäftsführer Kommunikation Kurfürstenstr. 129, 10785 Berlin Telefon: (030) 212860, Fax: (030) 21286240

(cl)

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