Pressemitteilung | VhU - Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. - Hauptgeschäftsstelle

1 Jahr Deutschlandticket / Schäfer: ÖPNV muss größer, besser und zuverlässiger werden, nicht billiger. Es fehlt Geld für Investitionen in Schienen, attraktivere Bahnhöfe und dichtere Zugtaktung.

(Frankfurt am Main) - Anlässlich der Einführung des sogenannten Deutschlandtickets vor einem Jahr am 1. Mai 2023 sagte Christoph Schäfer, Vorsitzender des Verkehrsausschusses der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände:

"Die Vereinfachung für die Kunden durch ein einziges bundesweit gültiges Ticket im Regionalverkehr ist zwar zu begrüßen, aber die Ticketsubvention ist mit 3 Milliarden Euro im Jahr viel zu hoch. Das Steuergeld sollte anders eingesetzt werden: Der ÖPNV muss größer, besser und zuverlässiger werden, nicht billiger. Das Deutschlandticket subventioniert überwiegend Bahnfahrer aus den Speckgürteln der Ballungsgebiete. Der unterstellte Zuwachs an Nutzern sowie die beabsichtigte CO2-Vermeidung durch Umsteiger blieben aber weitgehend aus. Gleichzeitig ist das Schienennetz an vielen Stellen heillos überlastet. Die Folge sind Zugausfälle, Verspätungen und Frust bei Pendlern. Millionen Bürger können weiterhin nicht vom Auto auf die Bahn umsteigen, da die Angebote fehlen, auch weil Bund und Länder das Geld lieber in neue Ticketsubventionen für bisherige Bahnkunden statt in den Ausbau der Angebote stecken."

"Das vorhandene Steuergeld sollte für die Sanierung des maroden Netzes und für den Ausbau des Angebots ausgegeben werden, also für eine dichtere Zugtaktung und auch nächtliche Fahrten, für mehr Schienenwege, bessere Signaltechnik, attraktivere Bahnhöfe, längere Bahnsteige und moderne Informationssysteme - sowohl in den Städten als auch im ländlichen Raum", forderte Schäfer.

"Nach den jüngsten Berichten über die Kostensteigerungen beim Bau der Regionaltangente West müsste allen klar sein, dass jeder Cent für den Ausbau der Infrastruktur gebraucht wird. Ticketsubventionen hingegen drohen nur als Mitnahmeeffekt ohne wirkliche verkehrliche Wirkung zu verpuffen. Im Gegensatz dazu würden Investitionen in die Eisenbahninfrastruktur die langfristig gewünschte Zunahme des öffentlichen Personennahverkehrs ermöglichen", sagte Schäfer.

Quelle und Kontaktadresse:
VhU - Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. - Hauptgeschäftsstelle Patrick Schulze, Geschäftsführer Kommunikation Emil-von-Behring-Str. 4, 60439 Frankfurt am Main Telefon: (069) 95808-0, Fax: (069) 95808-126

(jg)

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