Pressemitteilung | Deutscher Bauernverband e.V. (DBV)

17. Milchbörse: Preise für Milchquoten steigen deutlich / Fast 100 Prozent der Anbieter erfolgreich

(Berlin) - Die Milchquotenpreise sind bei der 17. Milchbörse am 2. November 2005 angestiegen, bei der nachgefragten Milchquotenmenge und den erfolgreichen Anbietern wurden Rekordergebnisse erzielt. Im Vergleich zum letzten Börsentermin (1. Juli 2005) wurde die Börse mit einem deutlichen Preisanstieg abgeschlossen. Der durchschnittliche Milchquotenpreis ist im Vergleich zum letzten Handelstermin um 11 Cent auf 51 Cent je kg Milchquote gestiegen und liegt somit im Mittelfeld der bisherigen 17 Börsentermine. In den einzelnen Übertragungsgebieten variiert der Preisanstieg erheblich.

Wie in den letzten Jahren liegt der durchschnittliche Quotenpreis in den alten Bundesländern mit 55 Cent je kg deutlich über dem durchschnittlichen Quotenpreis der neuen Bundesländer mit 31 Cent je kg. Spitzenreiter bei den Milchquotenpreisen ist erneut die Oberpfalz mit 71 Cent je kg, gefolgt von Schleswig-Holstein mit 70 Cent je kg. Im Vergleich zum letzten Handelstermin sind hier die Preise um 16 Cent (Oberpfalz) bzw. 17 Cent (Schleswig-Holstein) gestiegen. Mit 25 Cent je kg Milchquote wurde der niedrigste Quotenpreis in Thüringen und Brandenburg erzielt.

In 15 Übertragungsgebieten konnten alle Anbieter ihre Quote erfolgreich veräußern. Bemerkenswert ist, dass von den 3.547 Milcherzeugern, die Milchquote verkaufen wollten, 3.537 erfolgreich waren. Das entspricht nahezu 100 Prozent der Gesamtanbieter. Eine so hohe Anzahl von erfolgreichen Anbietern konnte bisher in keinem Börsenverfahren erzielt werden. Die angebotene Menge von 150.160.251 kg konnte zu 99 Prozent (148.647.086) abgesetzt werden. Die insgesamt nachgefragte Milchquotenmenge erzielte mit 470.912.300 kg die höchste Nachfragemenge seit Einführung der Milchbörse. Ebenso Platz eins belegt die Anzahl der Nachfrager mit 14.172.

Der Deutsche Bauernverband (DBV) bewertet den Anstieg der Milchquotenpreise als wenig erfreulich für die deutschen Milcherzeuger. Die Gründe für die hohen Milchquotenpreise sind nach Ansicht des DBV die enorm hohen Überlieferungen und Abgaben im letzten Milchwirtschaftsjahr. Das Quotenjahr 2004/05 ging mit einer Rekordüberlieferung von rund 413.000 Tonnen und einer Rekordabgabe von 137,6 Millionen Euro zu Ende. Auch in den ersten fünf Monaten des laufenden Milchwirtschaftsjahres wurde die Quote bereits um fast ein Prozent überschritten. Durch Quotenzukauf wollen die Milcherzeuger nun einer eventuellen Superabgabe durch Überlieferung entgehen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Bauernverband e.V. (DBV), Haus der Land- und Ernährungswirtschaft Dr. Michael Lohse, Pressesprecher, Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin Telefon: (030) 31904-0, Telefax: (030) 31904-205

(tr)

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