Pressemitteilung | (HESSENMETALL) Verband der Metall- und Elektro-Unternehmen Hessen e.V.

Aktuelle Studie: Duales Studium in Deutschland im europäischen Vergleich weit vorn - Hessen holt mit Marke "Duales Studium Hessen" auf / Fasbender: "Die mittelständisch geprägte M+E-Industrie nutzt ihre Chancen der frühen Fachkräftesicherung immer besser."

(Frankfurt am Main) - Eine aktuelle Studie der HESSENMETALL-Cluster-Initiative im Auftrag der Kampagne Duales Studium Hessen des hessischen Wirtschaftsministeriums hat die dualen Bildungsangebote in Europa unter die Lupe genommen. Deutschland ist mit dieser Ausweitung des bewunderten deutschen Ausbildungssystems in die Hochschulen hinein europaweit führend, was die enge Verzahnung von Theorie und Praxis angeht. Hessen hat stark aufgeholt. Das Angebot dualer Studienplätze ist von 646 im Jahr 2004 auf 3.694 im Jahr 2011 angewachsen und liegt dieses Jahr über 4.000. Damit studieren zurzeit knapp 3 Prozent der hessischen Studenten "dual". Es besteht mindestens ein Wachstumspotenzial bis zu 10 Prozent. In Baden-Württemberg liegt der Anteil derzeit bei 9 Prozent.

In Hessen werden bis 2014 über 65.000 Nachwuchskräfte fehlen, viele davon in den "MINT"-Berufen. "Dieser Engpass an mathematisch, ingenieur-, naturwissenschaftlich-technisch qualifizierten Fachkräften ist ein Problem, das heute schon Wachstum und Innovation der Wirtschaft, vor allem aber der Metall- und Elektro-Industrie, bremst", so Volker Fasbender, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes HESSENMETALL. Umso wichtiger sei es, zur Fachkräftesicherung wirklich alle Wege einzuschlagen. Die stetige Ausweitung dualer Studiengänge in der innovations- und technikgetriebenen hessischen Metall- und Elektro-Industrie "zeigt, dass dieses Potenzial erfreulich stark genutzt wird".

Duale Qualifizierung - Hessen zählt zu den führenden Bundesländern
Im bundesweiten Vergleich zählt Hessen zu den führenden Bundesländern im Bereich dualer Studiengänge. Nachholbedarf herrscht sicher noch bei der Anzahl Studierenden vor allem im Vergleich mit der staatlich geförderten Dualen Hochschule Baden-Württemberg mit 33.000 eingeschriebenen Studierenden. Diese hat eine marktbeherrschende Stellung inne, weil sie das duale Studium schon seit über 30 Jahren anbietet. Auch entsenden viele hessischen Firmen ihre Studierenden nach Baden-Württemberg. Rund 400 Unternehmen allein aus Südhessen - wie die Cluster-Initiative schon einmal erhoben hatte.

Hessen hat den Vorteil einer Vielzahl differenzierter Angebote von Fachhochschulen, Berufsakademien und einer Universität. Mit dem Dualen Studium Hessen hat Hessen es in den letzten Jahren geschafft, eine Dachmarke zu entwickeln, die rund 80 Studiengänge und 20 Bildungsanbieter vereint und einheitliche und somit transparente Qualitätsstandards für alle Studiengänge setzt. "Duale Studiengänge bringen unsere Personalentwicklung weiter - junge Akademiker mit Praxiserfahrung sind wichtige Bestandteile im Personalmosaik", so Ulrich Eichmann, Personalleiter des Dillenburger Traditionsunternehmens Isabellenhütte Heusler GmbH & Co. KG. Gerade Unternehmen aus der Metall- und Elektro-Industrie profitieren vom dualen Studium, werden hier doch überwiegend Studiengänge in den (betriebs-) wirtschaftlichen und ingenieurwissenschaftlich-technischen Bereichen angeboten.

Unternehmerische Mitgestaltung bei dualen Studiengängen
Immer mehr Unternehmen erkennen die Vorteile der Kombination aus akademischem Studium und betrieblicher Praxis. "Junge Fachkräfte frühzeitig an die Region und unser Unternehmen zu binden, das gelingt uns mit dem dualen Studium hervorragend", erklärt z. B. Anika Schützenmeister, Personalreferentin, Rheinmetall MAN Military Vehicles GmbH in Kassel. Im Rahmen von dualen Studiengängen haben Unternehmen nicht nur die Möglichkeit dem Fach- und Führungskräftemangel zu begegnen, sie können auch aktiv neue Studiengänge mitgestalten. Aktuell entwickeln z. B. die Hochschule Darmstadt und die Europäische Studienakademie Kälte-Klima-Lüftung einen gemeinsamen dualen Studiengang: Elektrotechnik mit Kälte-/Klimatechnik. Solche, sich an den Bedürfnissen des Marktes orientierenden Entwicklungen, sind unverzichtbar für die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit der hessischen Industrie.

Deutschland beim Dualen Studium führend in Europa
Durchgeführt wurde die Studie vom Fachgebiet Cluster- und Wertschöpfungsmanagement der TU Darmstadt im Rahmen eines Projekts der HESSENMETALL Cluster-Initiative. Sie zeigt, dass duale Studiengänge zwar nicht nur in Deutschland angeboten werden, die enge Verzahnung von Theorie und Praxis in den dualen Studiengängen, stellt jedoch eine absolute Ausnahme im europäischen Vergleich dar. Unternehmen pflegen einen intensiven Kontakt zu den Bildungsanbietern, so die Studie. Diese Integration der Praxispartner in das Studium gilt bundesländerübergreifend. Während Studierende in Deutschland sowohl in den Blockmodellen als auch in den Tagesmodellen meist von Beginn des Studiums aktiv in den Partnerunternehmen mit arbeiten, werden praktische Elemente in Frankreich, England, Irland oder Schweden nur in Form von längeren Praktika in das Studium integriert.

Quelle und Kontaktadresse:
HESSEN METALL Verband der Metall- und Elektro-Unternehmen Hessen e.V. Dr. Ulrich Kirsch, Leitung, Presse und Kommunikation Emil-von-Behring-Str. 4, 60439 Frankfurt am Main Telefon: (069) 95808-0, Telefax: (069) 95808-126

(tr)

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