Pressemitteilung | Bund der Versicherten e.V. (BdV)

Aus der Traum! BdV verliert im Viertelfinale / Verbraucherschutzverein kassiert herbe Schlappe im Kampf um die Provisionsoffenlegung

(Henstedt-Ulzburg) - Für den Bund der Versicherten e. V. (BdV) endet der Traum vom WM-Titel im Viertelfinale. Die Verbraucherschützer unterlagen am Freitagabend dem Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) im Spiel um die Offenlegung der Vermittlerprovision unerwartet deutlich mit 0:3. Nach den vorangegangenen Auftritten im Laufe des Turniers hatten Experten eine ausgeglichene Partie zweier Mannschaften auf Augenhöhe erwartet. Diese Einschätzung sollte sich aber nur bis zur 85. Minute bewahrheiten. Als in der Schlussphase die Kräfte des Verbraucherschutzes nach einem langen und kräftezehrenden Turnier sichtbar schwanden, zog der BVK noch einmal das Tempo an und entschied die Partie binnen fünf Minuten mit drei schnellen Toren durch Libero Heinz für sich. "Es ist mir ein Rätsel, wo die Versicherungskaufleute auf den letzten Metern so plötzlich diese Energie hergenommen haben", wunderte sich BdV-Kapitän Axel Kleinlein. "Irgendetwas hat Ihnen auf der Zielgeraden noch einmal unheimlichen Aufwind gegeben. Aber dieses Geheimnis werden uns die Versicherungskaufleute sicher nicht freiwillig offenlegen."

Nach den Plänen der Bundesregierung dürfen die Versicherungsvermittler künftig vollständig auf eine Offenlegung ihrer Provision verzichten, was die bestehende Intransparenz von Lebens-, Renten-, Rürup- und Riesterverträgen im Vergleich zur aktuellen Regelung zementiert. Zudem ist angedacht, mit einer besonderen "Renditekennziffer" die einkalkulierten Verwaltungskosten zu verschleiern. Diese Kostenangabe kann relativ einfach zu Ungunsten der Kunden manipuliert werden. "Der Falsch- und Fehlberatung werden durch die neuen Pläne Tür und Tor geöffnet", prognostiziert Kleinlein.

Die Offenlegung der Vermittlerprovision war ein Kernpunkt des Lebensversicherungsreformgesetzes (LVRG), welches am 11. Juli vom Bundesrat verabschiedet werden soll. Doch erst mit der Unterschrift des Bundespräsidenten tritt das Gesetz endgültig in Kraft. Damit ist nicht vor Mitte Juli zu rechnen. Solange wird der BdV weiter für eine verbraucherfreundlichere Änderung des LVRG kämpfen. In einem fiktiven Kräftemessen tritt der BdV darum parallel mit jedem WM-Spiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen langjährige, liebgewonnene Gegenspieler an. Gespielt wird jeweils um einen zentralen Baustein des LVRG.

Trotz des Ausscheidens im Viertelfinale sprach Kleinlein seiner Truppe ein großes Lob für die gezeigten Leistungen aus. "Wir haben uns in allen fünf Partien voll reingehauen und mit dem Sieg um die Mindestzuführungsverordnung und dem Unentschieden um den Garantiezins zumindest einen Teilerfolg erringen können." Auch in Zukunft will Kleinlein die großen Mannschaften nach Kräften ärgern. "Wir haben gezeigt, dass wir ein unangenehmer Gegner sein können. Das gibt uns Kraft für die kommenden Aufgaben." In der Runde der besten Vier streiten jetzt noch die Bundesregierung, der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft, die Aufsichtsbehörde BaFin und der BVK um den Titel. "Geld schießt eben doch Tore", bemerkte Kleinlein abschließend.

Quelle und Kontaktadresse:
Bund der Versicherten e.V. (BdV) Pressestelle Tiedenkamp 2, 24558 Henstedt-Ulzburg Telefon: (04193) 99040, Fax: (04193) 94221

(sy)

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