Pressemitteilung | (BDI) Bundesverband der Deutschen Industrie e.V.

Auslandsinvestitionen sichern Arbeitsplätze

(Berlin) - "Auslandsinvestitionen sind ein wesentlicher und immer wichtiger werdender Eckpfeiler des Auslandsengagements der deutschen Industrie. Sie tragen entscheidend zum Unternehmenserfolg im Ausland bei und helfen, Produktion und Arbeitsplätze im Inland zu sichern." Dies erklärte Dr. Ludolf v. Wartenberg, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), am 24.11. in Berlin bei der Vorstellung einer Studie, die das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag des BDI und der Gesellschaft zur Förderung des Schutzes von Auslandsinvestitionen (GFSA) auf Basis einer Unternehmensbefragung erstellt hat.



Wie IW-Direktor Prof. Dr. Gerhard Fels ergänzend mitteilte, investierten bereits zwei Drittel aller befragten Unternehmen im Ausland, rund 70 Prozent planten diesen Schritt für die kommenden Jahre. Mit Auslandsinvestitionen an kostengünstigeren Standorten sicherten die Unternehmen nicht zuletzt den Erfolg der Muttergesellschaft und somit auch Arbeitsplätze am heimischen Standort. Vier von fünf aller befragten Auslandsinvestoren bestätigten diesen positiven Effekt für ihr eigenes Unternehmen.



Dominierendes Motiv für Investitionen im Ausland sei das Erschließen und Sichern neuer Absatzmärkte. Knapp dahinter rangierten die Schwächen des Produktionsstandortes Deutschland, wie die zu hohe Arbeitskosten- und Steuerbelastung sowie Überregulierungen auf Absatz- und Gütermärkten. Vor allem bei Investitionen mittelständischer Unternehmen in Mittel- und Osteuropa spielten Arbeitskostenvorteile sogar die wichtigste Rolle in der Motivpalette.



Aus der Umfrage geht weiter hervor, dass deutsche Unternehmen bei Auslandsinvestitionen allerdings auch mit besonderen Problemen, insbesondere mit bürokratischen Hindernissen, Führungskräftemangel und unzureichenden gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu kämpfen haben. Nach der Umfrage werden daher Investitionen im Ausland, insbesondere von kleinen und mittleren Unternehmen, alles in allem riskanter eingeschätzt als entsprechende Engagements im Inland.



Nach Einschätzung von BDI und GFSA weisen die Ergebnisse der Unternehmensbefragung auf wirtschaftspolitischen Handlungsbedarf hin. Die arbeitsplatzsichernde und wachstumsfördernde Bedeutung von Auslandsinvestitionen deutscher Unternehmen erfordere eine ständige Anpassung des Garantie-Instrumentariums des Bundes. Die Weiterentwicklung der Bundesgarantien für Direktinvestitionen sei zudem wegen des zunehmenden internationalen Engagements des deutschen Mittelstandes und der mit Auslandsinvestitionen verbundenen größeren Risiken nötig. GFSA-Präsident Stefan Ortseifen sprach sich dafür aus, die Deckung an die sich verändernden Anforderungen, insbesondere bei Projektfinanzierungen und Betreibermodellen, weiter anzupassen.



Es sei dringend notwendig, im Rahmen der in der nächsten Woche beginnenden neuen WTO-Runde über eine multilaterales Investitions-Abkommen zu verhandeln. Dabei sei in einem ersten Schritt auf eine verbesserte Transparenz der zahlreichen verschiedenen Liberalisierungsmaßnahmen einzelner Länder abzuzielen. Ferner sollte ein WTO-Abkommen zu Investitionen eine geeignete Basis für die Abschaffung oder zumindest für die Reduzierung von Investitionshindernissen bieten. Eine Vereinbarung hierüber, so Ortseifen, liege im Interesse aller WTO-Staaten, unabhängig von ihrem jeweiligen Entwicklungsstand.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Deutschen Industrie e.V.

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