Pressemitteilung | Deutscher Caritasverband e.V.

Besuch in Pflegeheimen in Corona-Zeiten: Umsicht ist von jedem Einzelnen gefragt / Verantwortung für Schutz und Nähe liegt nicht allein bei den Einrichtungen

(Berlin) - Bewohnerinnen und Bewohner in der stationären Langzeitpflege sollen weiterhin Besuch empfangen können, ohne dass dadurch das Coronavirus in die Einrichtung eingeschleppt wird. Nur in gemeinsamer Verantwortung von Einrichtungsleitungen, Gesundheitsämtern, Bewohner_innen und Angehörigen, Pflegekräften und mit klugen politischen Regeln kann dies gelingen: Jede und jeder ist gefragt. Umsicht und Rücksicht sind das Gebot der Stunde, gerade auch in der Advents- und Weihnachtszeit.

"Einrichtungen der stationären Langzeitpflege sowie des gemeinschaftlichen Wohnens tragen eine enorme Verantwortung. Sie müssen ständig aufs Neue zwischen Schutz und dem Bedürfnis nach Nähe der ihnen anvertrauten Menschen abwägen," so Caritas-Präsident Peter Neher.

Unterstützung der Politik

"Wir freuen uns, dass die Politik die Einrichtungen bei diesen Herausforderungen unterstützt,” so Neher weiter: Das novellierte Infektionsschutzgesetz spricht sich klar gegen die Isolation von Pflegebedürftigen aus. Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung Andreas Westerfellhaus leistet zudem mit einer Handreichung für die knapp 14.000 Pflegeheimen in Deutschland eine wertvolle Orientierung. Unter Beteiligung der Wohlfahrtsverbände wurden die Träger der Einrichtungen zu ihren Konzepten befragt und diese vom RKI bewertet. Die besten sind in der am 4. Dezember 2020 veröffentlichten Handreichung zusammengefasst.

"Gute Besuchskonzepte, die Wege durch die Einrichtung klar definieren, unnötige Kontakte vermeiden und Abstandsregeln beschreiben, leisten einen großen Beitrag zum Schutz der Risikogruppe der älteren, pflegebedürftigen Menschen und der Mitarbeitenden," so Eva-Maria Güthoff, Vorsitzende des Verbandes katholischer Altenhilfe in Deutschland e.V. (VKAD). "So kann die Versorgung auch in der Pandemie sichergestellt werden".

Gute Konzepte und ihre Einhaltung sowie ausreichend Schutzausrüstung sorgen dafür, dass die Einrichtungen, anders als im Frühjahr, offengehalten werden können. Bewohner_innen brauchen den Kontakt zu ihren Angehörigen und Nächsten. Für Menschen mit Demenz trägt der Besuch von Angehörigen maßgeblich zur emotionalen Stabilität bei.

Individuelle Besuchskonzepte gibt es in allen Einrichtungen

Seit den Lockerungen im Mai verfügen bereits alle Einrichtungen der stationären Langzeitpflege, ebenso wie Einrichtungen für Menschen mit Behinderung, Reha-Kliniken und andere, über individuelle Besuchskonzepte. Viele Maßnahmen, die die Handreichung empfiehlt, werden in Caritas-Einrichtungen schon erfolgreich angewendet - und sind vielerorts inzwischen weiterentwickelt, differenziert und individualisiert worden. Bei Besucher_innen wird beispielsweise die Körpertemperatur gemessen, sie hinterlassen ihre Kontaktdaten, haben keinen Kontakt zu anderen Bewohner_innen als den besuchten Personen, auch nicht zu anderen Besucher_innen. Plexiglasscheiben und spezielle Besuchsräume gehören mittlerweile zum Standard.

Mitgliederverbände und Träger der Caritas betreiben in Deutschland etwa 1.800 Einrichtungen der stationären Altenhilfe mit rund 130.000 Betten.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Caritasverband e.V. Mathilde Langendorf, Pressestelle Berlin Karlstr. 40, 79104 Freiburg Telefon: (0761) 2000, Fax: (0761) 200541 Hauptvertretung Berlin Reinhardtstr. 13, 10117 Berlin Telefon: (030) 284447-42, Fax: (030) 284447-55

(mj)

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