Binnenschiffahrt fordert klares Ja zum Donauausbau
(Duisburg) - Die wichtigste Entscheidung der Bundesregierung zum Verkehrsträger Binnenschiff ist die über den Donauausbau zwischen Straubing und Vilshofen. Das sagte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschiffahrt, Heinz Hofmann, anläßlich der Mitgliederversammlung seines Verbandes in Straubing. Er erwarte nach einem zehnjährigen Gutachterverfahren endlich ein klares "Ja" zur Beseitigung der größten Engpaßstelle der 3.500 km langen Wasserstraßenverbindung von der Nordsee bis zum Schwarzen Meer. Verzögerungen im Ausbau von Wasserstraßen dürften sich weder aus ökologischen noch ökonomischen Gründen über Jahrzehnte hinausziehen.
Bewußt habe der Verband seine Mitgliederversammlung nach Straubing verlegt, um damit auch ein Zeichen für den Ausbau der wichtigsten Wasserstraßenverbindung im Ost-West-Verkehr zu setzen. Schon heute seien die Prognosen über die Verkehrsentwicklung auf dem Main-Donau-Kanal überholt worden. Das ifo-Institut rechne bis 2010 mit einem Transportvolumen in einer Größenordnung von etwa 15 Mio. Tonnen jährlich. Dies setze aber den Ausbau der Engpaßstelle zwischen Straubing und Vilshofen voraus.
Mit dem wirtschaftlichen Erstarken der osteuropäischen Staaten und wegen der unzureichend ausgebauten Infrastruktur in diesen Staaten biete sich der Wasserweg geradezu förmlich für den wachsenden Waren- und Güteraustausch an. Dies wisse auch die Politik. Allerdings stimmten Programmatik und politisches Handeln in der Wirklichkeit nicht überein. Die Investitionen der öffentlichen Hand in die Infrastruktur seien verringert und ihre Nutzung zugleich verteuert worden. Einsparungen im investiven Bereich würden mit der Haushaltskonsolidierung begründet ohne zu beachten, daß Infrastrukturen auch Vermögenswerte für kommende Generationen darstellen. Heute unterlassene Investitionen könnten sich morgen negativ auf die Staatsverschuldung auswirken.
Andererseits zählten die deutschen Binnenwasserstraßen zu den bedeutendsten Güterverkehrswegen in Europa und seien unverzichtbare Lebensadern des Wirtschaftsstandortes Deutschland. Um so mehr, so Hofmann, müsse dem Ausbau des Binnenwasserstraßennetzes eine größere Bedeutung als bisher zukommen, wenn die Binnenschiffahrt als umweltfreundlichster Verkehrsträger einen Teil des künftigen Verkehrswachstums übernehmen solle.
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