Pressemitteilung | Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V. (BBU)

Bis 2050 ein drittel weniger Brandenburger / BBU: Klares Signal für Fortsetzung des Stadtumbau Ost-Programms

(Potsdam) - 2050 wird das Land Brandenburg voraussichtlich knapp 750.000 Einwohner weniger haben als heute. Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor. Bis 2030 werden es seinen Berechnungen zufolge knapp 335.000 weniger sein. Vor diesem Hintergrund sieht der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V. (BBU) keine Alternative zur Fortsetzung des Stadtumbau Ost-Programms. Der Bevölkerungsrückgang sei zwar ein gesamtdeutsches Phänomen. „In den neuen Bundesländern ist die Entwicklung aber viel dramatischer als in den alten“, kommentierte BBU-Vorstandsmitglied Ludwig Burkardt die Zahlen.

Besonders schwer wiege in den Städten und Gemeinden der neuen Bundesländer, dass hier auch die Zahl der Haushalte abnehme. Das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung rechne allein bis 2020 für Ostdeutschland mit einer Abnahme der Haushaltszahlen um 2,5 Prozent. In Westdeutschland hingegen werde sie um fünf Prozent zulegen. „Die ostdeutschen Städte werden sich also auch in Zukunft intensiv mit dem Leerstand als Folge des Bevölkerungsrückgangs auseinander setzen müssen“, so Burkardt. Zu einer konsequenten Fortsetzung des Stadtumbau Ost-Programms könne es daher keine Alternative geben.

Der Rückgang der Bevölkerung lasse sich zukünftig vor allem auf die natürliche Bevölkerungsentwicklung zurückführen. „Durch die wiedervereinigungsbedingten Probleme hat Brandenburg in der Vergangenheit vor allem junge Menschen in den Westen verloren. Das Fehlen dieser jungen Leute macht sich jetzt bemerkbar, weil wir immer weniger Geburten im Land haben.“ Bis 2020 werde das Land Brandenburg mit einem Faktor von 7,9 bundesweit die zweithöchste Differenz zwischen Geburten und Sterbefällen je 1.000 Einwohner aufweisen. „Nur in Sachsen-Anhalt haben wir mit dem Faktor neun einen noch höheren Wert.“

Vergleich der Bundesländer
Während das Land Brandenburg bis 2050 knapp 30 Prozent seiner Einwohner verliere, betrage dieser Wert (alle Werte gerundet) in Bayern und Baden-Württemberg zehn, in Bremen sechs, in Hamburg fünf, in Hessen 13, in Niedersachsen 18, in Nordrhein-Westfalen 15, in Rheinland-Pfalz 17, im Saarland 24 und in Schleswig-Holstein 16 Prozent. Im Durchschnitt werde die Bevölkerung in den fünf ostdeutschen Flächenländern bis 2050 hingegen um 31 Prozent abnehmen. Burkardt: „Die Zahlen zeigen unmissverständlich, dass der Bevölkerungsrückgang in Ostdeutschland weiterhin ein flächendeckendes Problem ist. Der demografische Wandel hat hier eine Eigendynamik in Gang gesetzt, auf die weiterhin entschlossen reagiert werden muss. Städtebaulich ist der Stadtumbau Ost hier die einzig wirksame Antwort. Es geht um die Existenz und Zukunftsfähigkeit der brandenburgischen Städte und Gemeinden. Hier darf nichts schöngeredet werden.“

Unter dem Dach des BBU sind 364 Wohnungsbaugesellschaften und -genossenschaften der Länder Berlin und Brandenburg vereint. Die BBU-Mitgliedsunternehmen bewirtschaften gut 1,1 Millionen Wohnungen. Das sind über 40 Prozent aller Mietwohnungen in Berlin und fast 50 Prozent der Mietwohnungen im Land Brandenburg.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V. (BBU) Dr. David Eberhart, Pressesprecher Lentzeallee 107, 14195 Berlin Telefon: (030) 897810, Telefax: (030) 89781249

(bl)

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