Pressemitteilung | Stiftung Ökologie & Landbau

BSE-Krise: „Das Protokoll des kalkulierten Wahnsinns“

(Frankfurt) - Die Stiftung Ökologie & Landbau (SÖL) hat am 06.02.01 im Öko-Haus Ka Eins in Frankfurt die Dokumentation „Das BSE-Komplott – Das Protokoll des kalkulierten Wahnsinns“ vorgestellt. Die EU-Politikerin Irene Soltwedel-Schäfer und die Veterinärin Dr. Kari Köster-Lösche enthüllen darin das Taktieren und Vertuschen deutscher und europäischer Politiker im Zusammenhang mit der BSE-Katastrophe.

Die gewinnbringende Aussicht auf größere Milch- und Fleischerträge führte in Großbritannien zur Geschäftspraxis, an reine Pflanzenfresser zunehmend eine proteinreiche Diät in Form von Tiermehl zu verfüttern. Die Möglichkeit der Gewinnmaximierung durch Senkung der Energiekosten bewog die Tiermehlproduzenten, die Herstellungsverfahren für Tiermehl im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten so zu verändern, dass mehr Tiermehl in kürzerer Zeit hergestellt werden konnte, mit dem Nebeneffekt, dass immer wenig Krankheitserreger abgetötet wurden. Das Resultat dieser fatalen Kombination aus Ertragssteigerung durch artungerechte Tierhaltung und Kostensenkung ist der Auslöser für eine der größten Epidemien in der Nutztierwelt der Neuzeit: Der Rinderwahnsinn BSE.

Irene Soltwedel-Schäfer betonte „das hinhaltende Taktieren deutscher und europäischer Politiker angesichts der wachsenden BSE-Gefahr und die Vertuschung, als die Rinderseuche Realität geworden war. Alles dieses geschah unter kräftiger Mithilfe der sogenannten Experten und Regierungsbehörden – von angemessenem Schutz des Verbrauchers keine Spur.“

Noch größere Bestürzung löst allerdings die Erkenntnis aus, „dass nach Großbritannien, mit derzeit 88 Opfern der durch BSE verursachten neuen Variante der Creutzfeldt-Jacob-Krankheit, auch in Frankreich Menschen als Folge des Fleischverzehrs BSE-infizierter Rinder sterben, im Augenblick sind es vier. Menschen als Opfer von BSE scheint die bittere Logik unseres Unverstandes zu sein, Pflanzen fressende Tiere mit Fleisch füttern zu wollen“ so Kari Köster-Lösche.

Immo Lünzer, SÖL-Vorstand, betonte abschließend, dass die Umstellung auf die ökologische Agrar- und Esskultur jetzt wichtiger ist als je zuvor. „Wir sollten nicht nur bei Autos, Wohnungen und Freizeit Wert auf höchste Qualität legen, sondern auch bei Lebensmitteln.“

Quelle und Kontaktadresse:
Stiftung Ökologie & Landbau Weinstr. Süd 51 67098 Bad Dürkheim Telefon: 06322/8666 Telefax: 06322/989701

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