DAG fordert verbindliche Regelung für den gebührenfreien Zugang zum Hochschulstudium
(Hamburg) - Die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft (DAG) hat die Entscheidung der Ministerpräsidenten der Länder kritisiert, auf einen Staatsvertrag über die Gebührenfreiheit des Erststudiums innerhalb der Regelstudienzeit zu verzichten. "Nur mit einem rechtsverbindlichen Vertrag kann verhindert werden, dass einzelne Bundesländer auf der Suche nach neuen Einnahmequellen den von den Kultusministern erreichten Konsens über die Gebührenfreiheit des Erststudiums bei nächster Gelegenheit in den Wind schreiben und mit föderalen Eigenwegen die Freizügigkeit des Studiumsbehindern", erklärte DAG-Bundesvorstandsmitglied Lutz Freitag heute in Hamburg. Darüber hinaus lenke die fortdauernde Diskussion über Studiengebühren von den zentralen Problemen der Hochschulen wie Hochschulfinanzierung, Ausbildungsförderung und Studienreform ab.
Nicht nur das Fehlen von Computer-Fachleuten und Ingenieuren mache deutlich, dass Bildung und Ausbildung in den vergangenen Jahren in Deutschland sträflich vernachlässigt wurden. Nach jüngstem OECD-Bericht liege die Bundesrepublik bei den Hochschulausgaben im Vergleich zu anderen Industrieländern im unteren Mittelfeld. Würden weiter hin auf dem Rücken der Hochschulen und der Studierenden Haushaltskonsolidierung betrieben und Bildungspotenziale nicht stärker genutzt, drohe sich dieser Abwärtstrend mit beträchtlichem volkswirtschaftlichen Schaden zu verstärken.
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