DAG zur Rentenreform: Weitere wesentliche Verbesserungen erforderlich
(Berlin) - Die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft (DAG) hat weitere wesentliche Änderungen am neuen Koalitionsvorschlag zur Rentenreform gefordert. DAG-Bundesvorstandsmitglied Lutz Freitag erklärte am 4. Juli in Berlin, die ab 2001 vorgesehene kapitalgedeckte Eigenvorsorge sei in der Höhe von 4 % ebensowenig akzeptabel wie der Ausstieg aus der hälftigen Beteiligung der Arbeitgeber an der Alterssicherung. Auch das angestrebte Rentenniveau im Jahre 2030 sei zu niedrig. "Eine kapitalgedeckte Eigenvorsorge bis zu 2,5 % und mit paritätischer Finanzierung durch Arbeitgeber und Beschäftigte wäre sozialpolitisch und wirtschaftlich vertretbar. Der Verzicht auf die Parität und die Überforderung der Arbeitnehmer bei der Finanzierung der Alterssicherung sind jedoch nach wie vor die "Knackpunkte" für die DAG", betonte Freitag.
Der DAG-Sozialexperte unterstrich, dass die "einseitige Belastung" der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit der DAG nicht zu machen sei. Auch vernachlässige der Koalitionsvorschlag die Generationengerechtigkeit, weil der "neue" Ausgleichsfaktor ab 2011 das Rentenniveau für die jungen Menschen zu stark absenke. Weiterhin fordere die DAG konkrete Regelungen zur eigenständigen Alterssicherung der Frauen. Bisher gebe es dazu im Wesentlichen nur politisches Wortgeklingel. Der Gewerkschafter warnte die SPD-Bundestagsfraktion vor zu schnellen konkreten Festlegungen, die im Laufe des weiteren Verfahrens dann doch wieder abgeräumt werden müssten.
Die DAG werde gemeinsam mit den anderen Gewerkschaften und dem DGB sowie den Sozialverbänden und Kirchen ihre Informationskampagne zur Rentenreform fortsetzen.
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