Der Kinderschutzbund veranstaltet in Kooperation mit Musiker Rany Dabbagh ein Konzert gegen Gewalt an Kindern

(Berlin) - Am 07. Dezember erhob der Kinderschutzbund in Kooperation mit dem Dresdener Musiker Rany Dabbagh erneut die Stimme gegen Gewalt an Kindern. Rany Dabbagh legte auf dem DKSB-Konzert mit seinem Song "Blaue Blume" die eigene Verletzlichkeit durch Gewalterfahrungen in der Kindheit offen - und macht damit auf die vielfältigen Folgen für die Betroffenen aufmerksam.

Seit dem 08. November 2000 heißt es im BGB § 1631 Abs. 2: "Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig." Der Kinderschutzbund unterstützt seit mehreren Jahrzehnten Eltern, ihre Erziehungsverantwortung wahrzunehmen und den Kinderrechten in der Familie Geltung zu verschaffen. So hat der Kinderschutzbund Präventionsangebote entwickelt, wie beispielsweise das erfolgreiche Elternbildungsprogramm Starke Eltern - Starke Kinder®. Das Programm zeigt Eltern Wege auf, wie Konfliktsituationen in der Familie gewaltfrei gelöst werden können. Darüber hinaus bietet der Kinderschutzbund zahlreiche Beratungsangebote und Materialien im Bereich der Frühen Hilfen an.

Das Ergebnis der unnachgiebigen Kinderschutzarbeit: Immer weniger Eltern halten Gewalt in der Erziehung für erlaubt, das ist aus zahlreichen Studien bekannt. Während 1996 noch rund 80 Prozent überzeugt waren, dass leichte Körperstrafen wie Ohrfeigen zulässig seien, sind es heute nur noch rund 40 Prozent. "Grundsätzlich setzt jede Körperstrafe das Kind herab und verletzt seine Würde. Neben dem körperlichen Schmerz können Demütigungen, die Gefühle von Ohnmacht, Hilflosigkeit und Ausgeliefertsein tiefe seelische Narben verursachen", sagt Cordula Lasner-Tietze, Bundesgeschäftsführerin des Kinderschutzbundes.

"Sprachlosigkeit über das Vergangene. Angst vor den Auswirkungen auf das künftige Leben. Rany Dabbagh spricht in seinem Lied "Blaue Blume" eigene Gewalterfahrungen an und macht damit gewaltbetroffenen Kindern Mut, sich in ihrer Situation Hilfe zu suchen. Durch die Zusammenarbeit zwischen dem Musiker Rany Dabbagh und dem Kinderschutzbund wird eine breite Öffentlichkeit auf die tiefgreifenden Auswirkungen von Gewalt an Kindern aufmerksam gemacht. Dafür steht der Kinderschutzbund seit über einem halben Jahrhundert. Auch künftig werden wir gemeinsam mit Bündnispartner*innen für das Recht jedes Kindes auf einen gewaltfreie Erziehung kämpfen", so Lasner-Tietze weiter.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Kinderschutzbund Bundesverband e.V. (DKSB) Nevruz Karadas Schöneberger Str. 15, 10963 Berlin Telefon: 030 214809-0, Fax: 030 214809-99

(sf)