Pressemitteilung | ifo Institut - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V.

Deutliche Zunahme gewerblicher Planungsaufträge bei den freischaffenden Architekten

(München) - Nach den Ergebnissen der vom ifo Institut vierteljährlich durchgeführten Umfrage bei den freischaffenden Hochbauarchitekten hat sich das Geschäftsklima zu Beginn des 1. Quartals 2001 etwas verschlechtert. Die kräftige Eintrübung des Klimas, die im Verlauf des 2. Halbjahrs 2000 zu beobachten war, setzte sich somit - deutlich abgeschwächt - fort.

Seit dem Frühjahr des vorigen Jahres hat insbesondere der Anteil der Architekten, der seine aktuelle Geschäftslage mit "schlecht" bezeichnete, spürbar zugenommen. Die Skepsis bezüglich der weiteren Entwicklung hatte im vorigen Quartal sprunghaft zugenommen. Im Januar/Februar 2001 erfolgte keine weitere Verschlechterung. Der Optimismus, der sich noch bis zum Frühjahr 2000 gezeigt hatte, ist nun weitgehend in Ernüchterung umgeschlagen.

Rund 47% der Testteilnehmer konnten im 4. Quartal 2000 neue Verträge abschließen. Dieser Wert liegt zwar um vier Prozentpunkte über dem - besonders niedrigen - Vorquartalswert, jedoch immer noch deutlich unter allen Werten der letzten 15 Jahre.

Im Berichtsquartal erhöhte sich das geschätzte Bauvolumen aus den neu abgeschlossenen Verträgen um reichlich ein Zehntel. Dies ist ausschließlich auf eine überaus positive Entwicklung im Nichtwohnbau zurückzuführen, während im Wohnungsbau das Volumen des Vorquartals um gut ein Achtel unterschritten wurde.

Gegenüber der Auftragsspitze Mitte 1993 hat sich die Nachfrage nach Planungsleistungen für Ein- und Zweifamilienhäuser mehr als halbiert; allein im Verlauf des letzten Jahres gingen die Planungsaufträge um fast 30% zurück. Das Volumen der Planungen von Mehrfamiliengebäuden ist mittlerweile so tief gesunken, dass es nicht mehr weit von den niedrigen Werten in der Talsohle des Jahres 1987 entfernt ist.

Der Umfang der Planungsaufträge, den die freischaffenden Hochbauarchitekten im 4. Quartal 2000 bei privaten und gewerblichen Auftraggebern akquirierten, war um fast 30% größer als im Vorquartal; die von den öffentlichen Auftraggebern vergebenen Planungsarbeiten lagen demgegenüber nur etwas über dem Niveau des Vorquartals.

Der durchschnittliche Auftragsbestand erhöhte sich zum Ende des 4. Quartals 2000 spürbar von 4,6 auf 4,9 Monate. Dies dürfte vor allem auf die sichtlich gestiegenen gewerblichen Planungsaufträge zurückzuführen sein.

Quelle und Kontaktadresse:
IFO-INSTITUT für Wirtschaftsforschung e.V. Poschingerstr. 5 81679 München Telefon: 089/92240 Telefax: 089/985369

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