Pressemitteilung | Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V. (ZDG)

Deutsche Eierwirtschaft befürchtet Einsatz von Eiern aus der konventionellen Käfighaltung in Eiprodukten: Klare Kennzeichnung gefordert

(Berlin) - Im Rahmen der ARD Themenwoche "Essen ist Leben" spricht sich die deutsche Eierwirtschaft gegen die Herstellung von Eiprodukten mit Eiern aus konventioneller Käfighaltung aus. So ist hierzulande im Zuge der EU-Hennenhaltungsrichtlinie diese Haltungsform aus Tierschutzgründen bereits abgeschafft. Im europäischen Ausland soll dies bis zum 1.1.2012 erfolgen. Bis dahin können dort noch Eier in dieser Haltungsform erzeugt werden. "Es kann nicht sein, dass in Deutschland und bald in der gesamten EU, Eier ausschließlich in tiergerechten, modernen Haltungsformen erzeugt werden, aber für Eiprodukte andere Regeln gelten," weist Dr. Bernd Diekmann, Vorsitzender des Bundesverband Deutsches Ei auf die Umstände hin. Der Bundesverband Deutsches Ei ist als Fachverband dem ZDG Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft angeschlossen.

Die Branche befürchtet, dass mit der nun anlaufenden massiven Umstellung von Anlagen mit herkömmlicher Käfighaltung in zahlreichen EU-Mitgliedsstaaten zunehmend Eier aus Ländern außerhalb der EU, die in der konventionellen Käfighaltung erzeugt worden sind, zur Herstellung von Eiprodukten importiert werden bzw. fertige Eiprodukte aus Eiern der konventionellen Käfighaltung in die EU eingeführt werden. Nach Angaben der Europäischen Kommission dürften noch rund 200 Millionen Legehennenplätze in konventioneller Käfighaltung in der EU bestehen, was annähernd die Hälfte der gesamten europäischen Eiererzeugung entspricht, die spätestens bis zum 1. Januar 2012 auf die tiergerechten Haltungsformen umgerüstet sein müssen. "Die deutsche Eierwirtschaft spricht sich für eine klare Kennzeichnung von Eiprodukten aus, die mit Eiern aus dem außereuropäischen Ausland hergestellt worden sind, welche nicht den Tierschutzanforderungen der EU entsprechen. Am besten wäre noch eine Verzichtserklärung der europäischen Eiprodukteindustrie zur Verwendung von Eiern aus konventioneller Käfighaltung," benennt Diekmann die Forderungen des Verbandes.

Ähnlich wie bereits bei importierten Schaleneiern schlägt der Bundesverband Deutsches Ei eine Kennzeichnung der Eiprodukte in Form von "hergestellt aus Eiern aus nicht der EU-Norm entsprechenden Haltungssystemen" vor. Bei Schaleneiern müssen die Eier anstelle des in der EU vorgeschriebenen Erzeugercodes bei nicht gleichwertigen Haltungsformen mit "Nicht EU-Norm" gekennzeichnet werden.

Bedingt durch die frühe Abschaffung der konventionellen Käfighaltung, müssten die deutschen Erzeuger derzeit bereits eine Wettbewerbsverzerrung in der Eiprodukteindustrie hinnehmen. Und dies vor dem Hintergrund, dass die deutsche Eierwirtschaft mit einem enormen finanziellen Aufwand von über 500 Millionen Euro eindrucksvoll bewiesen hat, dass eine Abkehr von einer nicht tiergerechten Haltungsform auch unter hohem Zeitdruck möglich ist, ärgert sich Diekmann. Derzeit werden rund ein Drittel der erzeugen Eier zur Herstellung von Eiprodukten benötigt, Tendenz steigend.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V. (ZDG), Haus der Land- und Ernährungswirtschaft Pressestelle Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin Telefon: (030) 288831-10, Telefax: (030) 288831-50

(mk)

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