Pressemitteilung | Hauptverband der Deutschen Holzindustrie und Kunststoffe verarbeitenden Industrie e.V. (HDH) - Geschäftsstelle Bad Honnef

Deutsche kaufen in diesem Jahr rund 28,3 Mio. Weihnachtsbäume / Der Export steigt deutlich

(Bad Honnef) - In dieser Saison werden nach Auskunft des Hauptverbandes der Holz verarbeitenden Industrie (HDH) in Deutschland rund 28,3 Mio. Weihnachtsbäume verkauft. Rund 65 Prozent davon stammen aus Deutschland, 35 Prozent der Bäume werden vorwiegend aus Skandinavien importiert. Damit ist die Anzahl im Vergleich zum vergangenen Jahr um rund 300.000 Bäume gestiegen. Die Gründe dafür sind vielfältig: die Lust am zweiten Baum für Balkon oder Terrasse und die Zunahme von Singlehaushalten stimulieren den Verkauf bei den Privathaushalten. Hinzu kommen vielerorts Firmen, Behörden und soziale Einrichtungen, die einen Baum aufstellen. Tannenbäume sind in diesem Jahr um rund 20 Prozent teurer geworden, der durchschnittliche Baum kostet zwischen 24 und 28 Euro.

Die Kostensteigerung liegt unter anderem am Wirbelsturm Kyrill, der viele Forstschäden vor allem im Sauerland, dem Hauptlieferanten deutscher Weihnachtsbäume, hinterlassen hat. Hinzu kommen die höheren Transportkosten durch gestiegene Energiekosten bei den Bäumen aus Skandinavien. Eine immer größere Stückzahl wird außerdem ins Ausland exportiert. Vor allem in der Region mittlerer Osten steigt die Nachfrage deutlich. Die internationalen Hotels in Dubai und Abu Dhabi haben zu Weihnachten internationale Gäste, die auf den Weihnachtsbaum auch in der Wüste nicht verzichten wollen. Außerdem werden auch die deutschen Soldaten in Afghanistan mit deutschen Bäumchen versorgt.

2/3 aller Weihnachtsbäume sind Nordmanntannen. Sie haben nicht so spitze Nadeln, stechen daher beim Transport nicht und halten bei richtiger Pflege außerdem extrem lange. Wenn die Nordmanntanne Zimmergröße erreicht hat, ist sie zwischen 12 und 15 Jahre alt. Ihr folgen in der Beliebtheitsskala die Blaufichte und die Nobilis.

Ob barocke Opulenz oder glamouröser Look, für jeden noch so individuellen Geschmack ist in dieser Saison Schmuck zu finden. Bei all der Vielfalt im Weihnachtsbaumschmuckangebot hat die Farbe „Weiߓ in diesem Jahr einen besonders starken Auftritt. Auch Kristall oder Glas, beispielsweise als Eiszapfen, freut sich zunehmender Beliebtheit. Neben „Weißer Weihnacht“ spielt aber auch das Thema Naturmaterial eine Rolle. Von klassisch bis fantasievoll gibt es hier hochwertiges Stroh, Zimtstangen, getrocknete Blüten oder Federn. Zum Strahlen kommt der Baum meist durch eine elektrische Lichterkette. Vom Einfachmodell bis hin zu ausgefallenen Weihnachtsfigürchen, die leuchten, kann der Verbraucher auch in diesem Bereich seinen ganz persönlichen Geschmack entdecken. Richtige Weihnachtsfans zünden natürlich noch die echten Wachskerzen an. Alles in allem zeigt dieser Brauch den Wunsch des Menschen nach friedlicher und festlicher Stimmung.

Kleine Weihnachtsbaumkunde:

Nordmanntanne

Tannen sind immergrüne Koniferen mit einzelstehenden Nadeln. Die Nordmanntanne ist ein Nadelbaum von kegelförmigem oder säulenförmigem Wuchs bis etwa 70 m Höhe mit kräftigem, rundlichem Stamm. Sie hat kompakte, aufrechte zylindrische Zapfen auf den Wipfelzweigen. Die Nordmanntanne (Abies nordmanniana) benötigt 12-15 Jahre, um Zimmerhöhe zu erreichen; deshalb ist sie mit Abstand der teuerste Weihnachtsbaum. Sie zeichnet sich vor allem durch ihre hohe Nadelfestigkeit und ihre weichen glänzend-tiefgrünen, nichtstechende Nadeln aus.

Edeltanne

Die Edeltanne (Abies nobilis) liegt etwa auf dem gleichen Preisniveau wie die Nordmanntanne, ist aber noch länger haltbar. Sie hat weiche, blaugrüne Nadeln, die äußerst intensiv duften. Die etagenförmig angeordneten Zweige sind kräftig und eignen sich daher gut für schweren Baumschmuck. Den so typischen Tannengeruch kann man noch intensivieren, indem man die kleinen Harzkügelchen anritzt.

Fichte

Fichten haben nadelartige Blätter. Sie wachsen einzeln, spiraligförmig um den Zweig. Die Zapfen wachsen hängend, ein sehr auffälliger Unterschied zur Tanne, deren Zapfen nach oben stehen. Die Fichte (Picea abies) ist der preiswerteste Weihnachtsbaum, hat aber von allen Arten die geringste Haltbarkeit. Sie nadelt in beheizten Räumen schon nach wenigen Tagen. Die Fichte hat dunkelgrüne, mäßig stechende Nadeln. Zimmerhöhe erreicht sie schon nach 5-7 Jahren.

Blaufichte

Die Blaufichte (Picea pungens) hat einen blauen Schimmer in ihren grünen Baumnadeln. Der blaue Schimmer ist von ihrer Spezies und auch von der Witterung abhängig und kann von Jahr zu Jahr variieren. Sie hat eine etwas bessere Haltbarkeit als die gemeine Fichte, liegt daher im Preissegment etwas über ihrer Verwandten. Sie ist ein Klassiker unter den Weihnachtsbäumen, weil sie stets edel und elegant aussieht. Aufgrund ihrer starken, gleichmäßig etagenförmig gewachsenen Äste ist sie besonders für schweren Baumschmuck und echte Kerzen geeignet. Ihre Nadeln stechen stark, duften aber sehr nach Wald. Sie wächst auf Zimmerhöhe in rund 7 Jahren.

Douglasie

Ursprünglich im pazifischen Küstengebiet Nordamerikas wachsend ist die Douglasie in Europa heute forstlich kultiviert. Sie ist ein immergrüner Nadelbaum mit regelmäßig aufgebauter, kegeliger Krone. Die Douglasie (Pseudotsuga menziesii) hat weiche, dünne Nadeln, die einen intensiven Zitrus-Duft verströmen. Sie hat eher dünne, biegsame Zweige und ist daher nur für leichten Weihnachtsbaumschmuck geeignet. Ihre Haltbarkeit ist etwa mit der Blaufichte zu vergleichen; preislich ist sie meist etwas günstiger als diese.

Kiefer

Die Kiefer ist ein einheimischer Nadelbaum mit anfangs kegeligem Wuchs und später flacher bis kugeliger Krone mit unregelmäßiger Beastung. Ihre Zapfen sind rundlich. Die Kiefer (Pinus sylvestris) hat schöne, weiche Nadeln und oft einen interessanten Wuchs. Die Nadeln sind wesentlich länger als die der Fichten und Tannen und wirken weicher und buschiger. Ihre Nadeln sind dunkelgrün. Bekannter als ein Kiefernbaum sind in Deutschland Kiefernzweige für große und kleine Vasen. Aber auch der eher ungewöhnliche Kiefernbaum bleibt in der Wohnung lange frisch.

Für alle Bäume gilt, dass sie wesentlich länger halten, wenn man sie in einen Weihnachtsbaumständer mit Wassergefäß stellt. Gibt man dem Wasser noch einen Esslöffel Zucker bei, freut sich der Baum.

Quelle und Kontaktadresse:
Hauptverband der Deutschen Holz und Kunststoffe verarbeitenden Industrie und verwandter Industriezweige e.V. (HDH) Dirk-Uwe Klaas, Hauptgeschäftsführer Flutgraben 2, 53604 Bad Honnef Telefon: (02224) 9377-0, Telefax: (02224) 9377-77

(el)

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