DIE FAMILIENUNTERNEHMER zum Kanzlermachtwort / Der Kanzler hat die Grünen auf den Boden der Realität geholt

(Berlin) - Mit seinem Machtwort hat Kanzler Scholz den Streit zwischen FDP und Grünen entschieden. Das Problem für den Standort Deutschland gelöst hat er damit nicht. Albrecht von der Hagen, Hauptgeschäftsführer der Familienunternehmer:

"Der Kanzler hat mit der Faust auf den Tisch gehauen und kraft seines Amtes den Weg für den Weiterbetrieb von drei AKW freigemacht. Endlich! Scholz hat damit gezeigt, dass er auch unangenehme Entscheidungen fällen kann, um für Unternehmen und Verbraucher Erleichterung zu schaffen. Dabei hat er die Grünen brüsk auf den Boden der Realität gebracht. Das Problem gelöst aber hat Scholz damit leider nicht. Er bringt FDP und Grüne, die in der für Deutschland so immens wichtigen Energiefrage völlig gegensätzliche Überzeugungen haben, zwar kurzfristig zur Ruhe. Weitsichtiger aber wäre es gewesen, er hätte auch für den Winter 2024 vorgesorgt und das Bestellen von Brennstäben angeordnet.

Der nun entschiedene Dauerstrombetrieb der drei AKW endet im April nächsten Jahres. Ab April fehlt den Unternehmen dann nicht nur der vor allem relativ billige AKW-Strom, sondern die fehlende Strommenge wird durch teurere Steinkohlekraft oder dann immer noch immens teures Gas ersetzt.
Und auch der Winter 2023/24 wird unweigerlich kommen. Dann werden wir wieder Probleme mit der Energiesicherheit haben. Dann wird es wieder ernste Engpässe geben. Dann werden wir eventuell sogar noch weitaus größere Energieprobleme haben, denn im nächsten Jahr erneut die Gasspeicher zu füllen wird viel schwieriger als in diesem Jahr, in dem wir immerhin noch einiges russisches Gas bekamen.

An der Planungssicherheit für die Unternehmen hat sich mit dem Kanzlermachtwort also nicht viel geändert. Die Gefahr, dass der Mittelstand seine Produktion drosseln muss oder wegen der unkalkulierbaren Energiekosten ins Ausland verlagert, ist damit leider nicht gebannt."

Quelle und Kontaktadresse:
DIE FAMILIENUNTERNEHMER e.V. Birte Siedenburg, Pressesprecherin Charlottenstr. 24, 10117 Berlin Telefon: (030) 300650, Fax: (030) 30065390

(jg)