Pressemitteilung | (HESSENMETALL) Verband der Metall- und Elektro-Unternehmen Hessen e.V.

Die Zahlen der Metall- und Elektro-Industrie im Oktober 2012 / Aufträge und Beschäftigung im Plus / Umsätze auf hohem Niveau leicht im Minus / Unternehmen zuversichtlich / Kein Euro-Soli

(Frankfurt am Main) - Nach einer monatelangen Talfahrt sorgte die steigende Inlandsnachfrage im Oktober 2012 bei den Unternehmen der hessischen Metall- und Elektroindustrie für einen Aufschwungimpuls. "Unsere Unternehmen machen sich dennoch bereit, die erwartete Wachstumsdelle zu bewältigen. Sie sehen den Beschäftigungsaufbau im Frühjahr zum Stillstand kommen, lassen aber an den Investitionsschwerpunkten erkennen, dass sie bei aller Ambivalenz der gegenwärtigen Konjunktureinschätzung für ihr eigenes Unternehmen zuversichtlich sind", kommentierte Volker Fasbender, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands HESSENMETALL die Oktoberzahlen in Hessens größter Industrie.

Die gesamten Auftragseingänge verzeichneten ein Plus von 4,7 Prozent. Die Inlandsnachfrage legte deutlich um 8,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu. Begünstigt wurde diese Steigerung durch einen Großauftrag. Die Auslandsaufträge verharrten auf dem Vorjahresniveau. Zu dem positiven Ergebnis trug vor allem der Sonstige Fahrzeugbau mit einem durch einen Großauftrag hervorgerufenen Anstieg von insgesamt 333 Prozent bei. Aber auch die Hersteller von Datenverarbeitungsgeräten (14,2 Prozent), der Maschinenbau (3,6 Prozent) und der Kraftfahrzeugsektor (0,3 Prozent) konnten eine positive Auftragsentwicklung melden.

Die Gesamtumsätze wiesen im Oktober, anders als in den beiden Vormonaten, keine zweistelligen Negativ-Werte mehr aus. Mit insgesamt 4,679 Mrd. Euro liegen sie um 2,5 Prozent im Minus. Dabei stiegen die Auslandsumsätze sogar leicht um 0,7 Prozent auf 2,502 Mrd. Euro, die Inlandsumsätze fielen um 5,8 Prozent auf 2,177 Mrd. Euro. Die M+E-Exportquote ist mit 53,5 Prozent nahezu unverändert geblieben.

Nach wie vor melden die Unternehmen der hessischen M+E-Industrie - wenn auch nur noch leichte - Beschäftigungszuwächse: Mit 210.570 M+E-Mitarbeitern waren im Oktober 2012 noch um 0,3 Prozent mehr als vor einem Jahr beschäftigt. Im Jahresvergleich liegt der Beschäftigungsaufbau damit immer noch bei fast 560 M+E-Mitarbeitern - gegenüber dem niedrigsten Stand im Mai 2010 liegt der Beschäftigungszuwachs in der hessischen M+E-Industrie sogar noch bei 13.820 Mitarbeitern.

"Gift für eine gedeihliche Weiterentwicklung sind aber die tarifpolitischen Milchmädchenrechnungen einiger Ökonomen mit ihrer Forderung nach einem lohnpolitischen 'Euro-Soli'", so Fasbender abschließend. Dieser solle angeblich den Konsum von Produkten aus den Krisenstaaten ankurbeln und so bei der Bewältigung der Schuldenkrise helfen. Schon die Behauptung, die Löhne seien in der Vergangenheit im europäischen Vergleich nicht stark genug gestiegen, sei völlig falsch. Über die letzten zehn Jahre hätten sich die Tarifabschlüsse der Metall- und Elektro-Industrie auf ein Plus von fast 30 Prozent summiert. Selbst die IG Metall habe bestätigt, mit den Tarifsteigerungen der zurückliegenden zehn Jahre "den verteilungsneutralen Spielraum mehr als ausgeschöpft" zu haben. Und deshalb sei die Schlussfolgerung auch völlig abwegig, die Löhne über Gebühr zu erhöhen. Das helfe den Krisenstaaten nicht im Geringsten. Vielmehr würde das die deutsche Industrie in ihrer Substanz beschädigen und damit den bisherigen Spielraum drastisch einschränken, mit dem Deutschland seinen Beitrag für die Stabilisierung der Europäischen Union und des EURO leiste.

Quelle und Kontaktadresse:
HESSENMETALL Verband der Metall- und Elektro-Unternehmen Hessen e.V. Dr. Ulrich Kirsch, Leitung, Presse und Kommunikation Emil-von-Behring-Str. 4, 60439 Frankfurt am Main Telefon: (069) 95808-0, Telefax: (069) 95808-126

(cl)

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