Diesel contra Otto / Fast ein Patt bei den Kosten
(München) - Nicht immer ist es wirtschaftlich, ein Auto mit Dieselantrieb zu fahren. Daran ändern auch die drastischen Preissprünge der letzten Monate beim Benzin nichts. Wie ein aktueller Kostenvergleich des ADAC zeigt, muss man sehr genau prüfen, ob es sich lohnt, auf Diesel umzusteigen.
Die Experten des Automobilclubs haben 42 Benziner-Diesel-Pärchen von 19 verschiedenen Herstellern gegenübergestellt. Dabei hat sich gezeigt, dass bei Fahrleistungen um 15 000 Kilometer jährlich - das entspricht in etwa der durchschnittlichen Fahrleistung eines deutschen Autofahrers - nur 16 Diesel-Fahrzeuge (38 Prozent) wirtschaftlicher waren, als die vergleichbaren Modelle mit Ottomotor. Neun mal ging die Sache unentschieden aus. Steigt die jährliche Fahrleistung, verschiebt sich das Ergebnis mehr und mehr zu Gunsten des Diesel. Bei 30 000 Jahreskilometern sind nur noch vier benzingetriebene Fahrzeuge den Selbstzünder-Kollegen in Sachen Wirtschaftlichkeit überlegen. Dabei handelt es sich vor allem um Fahrzeuge, bei denen der Neupreis für die Dieselversion deutlich über dem der Benzinversion liegt, wie etwa beim Volvo V70 oder beim Audi A6.
Die Wirtschaftlichkeitsberechnung des ADAC enthält viele Parameter. Neben dem Kraftstoffpreis wurden der Wertverlust, die Kosten für Steuer und Versicherung aber auch die zwischen Benziner und Diesel unterschiedlichen Wartungskosten berücksichtigt.
Trotz der Ergebnisse der aktuellen ADAC-Untersuchung boomt der Diesel derzeit wie lange nicht. 27 Prozent der Neuzulassungen im Pkw-Bereich hatten in den ersten fünf Monaten des Jahres einen Dieselmotor. Das entspricht einer Steigerung von 6,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dass der Diesel derzeit wieder mehr Liebhaber findet, liegt nach Meinung der ADAC-Experten auch daran, dass er durch die deutlich geringeren Ausgaben an der Tankstelle seinem Besitzer wirtschaftlicher erscheint, als er wirklich ist. Weitere Gründe für den Dieselaufschwung liegen in seinen kultivierteren Fahreigenschaften und in seinem verbesserten Abgasverhalten.
Die Ergebnisse der aktuellen ADAC-Untersuchung liegen in Form einer Tabelle (http://www.presse.adac.de/archiv/infogramme/verschiedenes/a/01951) vor.
Quelle und Kontaktadresse:
Allgemeiner Deutscher Automobil-Club e.V. (ADAC)
Am Westpark 8, 81373 München
Telefon: 089/76760
Telefax: 089/76762500
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