Dieselpreise gefährden Investitionsklima im Nutzfahrzeuggeschäft

(Frankfurt) - Der drastische Anstieg der Dieselpreise, nicht zuletzt durch die Ökosteuer, droht die Nachfrage und das Investitionsklima im Automobilgeschäft zu belasten. Im Pkw-Markt hat der erfreuliche Dieselboom ein stärkeres Durchschlagen bisher noch verhindert. "Mit den steigenden Dieselpreisen wird diese Erfolgsstory jetzt aber zunehmend gefährdet", kommentierte der Verband der Automobilindustrie (VDA). Im gewerblichen Güterfernverkehr stellen die Kraftstoffkosten mit 15 Prozent nach den Personalkosten die größte Kostenposition dar. Die erheblichen Preissteigerungen des Dieselkraftstoffs und die Wettbewerbsverzerrungen in Europa stellten viele Transportunternehmen vor existentielle Probleme. Demgegenüber profitiere der Staat maßgeblich über die Mehrwertsteuer von den gestiegenen Kraftstoffpreisen: Vor diesem Hintergrund müssten, so der VDA, die Sorgen des Gewerbes verstanden werden.

Am europäischen Verkehrsmarkt würden die deutschen Transportunternehmer zusätzlich dadurch benachteiligt, dass Konkurrenten aus anderen Mitgliedstaaten wie Frankreich, Belgien, Italien und den Niederlanden Erleichterungen bei der Abgabenbelastung in Form von Steuernachlässen und Rückerstattungen bereits erhalten oder in Aussicht gestellt bekommen hätten. Die jährliche Belastung durch Steuern und Abgaben liege dann in Deutschland um bis zu einem Viertel und mehr höher als in den genannten Ländern.

Weitere Verteuerungen des Nutzfahrzeugs seien mit einer Verachtfachung der Straßenbenutzungsgebühr für Schwer-Lkw in Deutschland in der Diskussion. Dies könne das Gewerbe erst recht nicht ohne Kompensation verkraften, so der VDA. Mit einer bloßen Verteuerung sei eine Verlagerung der Transporte von der Straße auf die Schiene nicht erreichbar. Sie führe nur zu einer Erhöhung der Transportkosten und der Produktpreise, sagte VDA-Präsident Bernd Gottschalk. Die Bundesregierung sei im Gespräch mit dem Gewerbe, das ein rasches und deutliches Signal der Entlastung erwarte. Blockaden seien allerdings kein geeignetes Mittel, dies zu erreichen.

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