Pressemitteilung | Kommunikationsgewerkschaft DPV (DPVKOM)

DPVKOM kritisiert geplante Lohnabsenkung bei der Deutschen Post

(Bonn) - Die Kommunikationsgewerkschaft DPV (DPVKOM) kritisiert die Ankündigung von Postchef Frank Appel, die Löhne für neu eingestellte Mitarbeiter auf 9,80 Euro absenken zu wollen. "Mit solchen Maßnahmen leistet die Deutsche Post einen Beitrag dazu, dass das Lohnniveau in der gesamten Postbranche immer weiter sinkt", so der stellvertretende DPVKOM-Bundesvorsitzende Karlheinz Vernet Kosik. Daher lehnt die DPVKOM die beabsichtigten Lohneinschnitte ab und wird sich hiergegen wehren.

Nach den am Wochenende bekannt gewordenen Plänen der Deutschen Post sollen neue Mitarbeiter des Unternehmens künftig nur noch den Mindestlohn von 9,80 Euro erhalten. Bislang liegt der tarifvertraglich vorgesehene Einstiegslohn bei 11,13 Euro. Postchef Appel begründet diese Sparmaßnahme mit dem Rückgang der Briefmengen. "Der Arbeitgeber malt hier ein Schreckensszenario an die Wand, das in dieser Form überhaupt nicht existiert", so Vernet Kosik weiter. Noch Anfang August hat das Unternehmen die Ergebnisprognose für das laufende Jahr angehoben. Allein im Briefgeschäft erwartet die Deutsche Post einen Gewinn von 1,2 Milliarden Euro. Die Forderung des Postvorstandes ist vor diesem Hintergrund völlig überzogen.

Eine Absenkung des Lohnniveaus beim Branchenführer Deutsche Post leistet dem ohnehin in der gesamten Briefbranche grassierenden Lohn- und Sozialdumping weiter Vorschub. Um den Lohnkostenvorteil gegenüber der Deutschen Post halten zu können, werden die Post-Wettbewerber die Löhne für ihre Mitarbeiter noch weiter kürzen. Dabei sind diese bereits jetzt schon so gering, dass viele Beschäftigte auf staatliche Transferleistungen wie Hartz IV angewiesen sind. Vernet Kosik: "Die Deutsche Post sollte sich lieber zusammen mit der DPVKOM dafür einsetzen, dass für die Branche erneut ein Postmindestlohn festgesetzt wird." Doch offensichtlich kreisen die Gedanken in der Führungsspitze nur noch darum, wie Personalkosten eingespart und Aktionäre zufriedengestellt werden können.

Quelle und Kontaktadresse:
Kommunikationsgewerkschaft DPV im DBB (DPVKOM) Pressestelle Schaumburg-Lippe-Str. 5, 53113 Bonn Telefon: (0228) 911400, Telefax: (0228) 9114098

(mk)

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