Pressemitteilung | Deutsches Rotes Kreuz e.V. (DRK) - Generalsekretariat

DRK fordert entscheidende Verbesserungen im Zivil- und Katastrophenschutz

(Berlin) - In Anbetracht der Terroranschläge in den USA fordert das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in einer Resolution zum Zivil- und Katastrophenschutz entscheidende Verbesserungen zum Schutz der Bevölkerung. ”Das DRK erwartet von der Bundesregierung, die Zivilschutzplanungen zu überdenken und anzupassen”, erklärte der DRK-Präsident Prof. Knut Ipsen am 20. September für seine Organisation und forderte, die öffentliche finanzielle Förderung und Absicherung der Ausbildung der Bevölkerung in Erster Hilfe. Der beabsichtigte Beschaffungsstop für Fahrzeuge und Einsatzgerät im Katastrophenschutz müsse aufgehoben werden. Das DRK verlange von der Bundesregierung darüber hinaus die Wiederaufnahme der finanziellen Förderung des DRK-Hilfszuges, des einzigen überregionalen Einsatzinstrumentes im Sanitäts- und Betreuungsdienst, unterstrich der DRK-Präsident.

Aus Sorge um effiziente, professionelle und schnelle Hilfen bei überregionalen Katastrophen in Deutschland hat das DRK-Präsidium am Donnerstag, 20. September 2001 die Situation im Zivil- und Katastrophenschutz erörtert und die Bundesregierung aufgefordert, ihre bisherigen Planungen auf den Prüfstand zu stellen. Bisher gingen die staatlichen Vorstellungen davon aus, das Angriffe auf das Bundesgebiet kaum zu erwarten seien. Bisher glaubte man, eine Vorwarnzeit von mindestens 12 Monaten zu haben.

”Wie die Ereignisse in den USA gezeigt haben, kommt im Falle einer Katastrophe der Ersten Hilfe eine besondere Bedeutung zu.

Jede Hilfeleistung ist zu spät, wenn die Fähigkeit der Bevölkerung zur Erst- und Eigenhilfe nicht besteht”, warnte Prof. Ipsen. Er kritisierte, dass in den vergangenen Jahren die öffentlichen Gelder für die Erste Hilfe fast vollständig gestrichen wurden. Der Wichtigkeit dieses ersten Gliedes der Rettungskette angemessen, sollten neue Initiativen des Bundes gestartet werden, die Erste-Hilfe-Ausbildung umfangreich finanziell zu fördern. Nur so könne ein funktionsfähiges Hilfeleistungssystem erhalten bleiben, erläuterte Ipsen.

Der DRK-Präsident verwies darauf, dass der DRK-Hilfszug mit seiner Ausrichtung auf die Betreuung und Versorgung von 10.000 Menschen ist derzeit das einzige überregionale Einsatzinstrument des Sanitätsdienstes und des Betreuungsdienstes in Deutschland sei. Das DRK sieht angesichts der aktuellen Lage dringenden Handlungsbedarf, da sich der Bund aus der Finanzierung zurückgezogen habe. Aus Rotkreuz-Mitgliedsbeiträgen und Spenden ist der weitere Unterhalt von sieben dezentralen Standorten, das Material und die Vorhaltung von ehrenamtlichen Personal nur schwer und nicht ausreichend finanzierbar.

Ipsen kritisierte darüber hinaus, dass ein Großteil der Fahrzeuge und der Ausrüstung des Katastrophenschutzes überaltert sei. ”In dieser Situation ist die Absicht des Bundes, die Ersatzbeschaffung für die kommenden zwei Jahre auszusetzen, mit der Einbuße der Funktionsfähigkeit eines großen Teiles der Einsatzeinheiten gleichzusetzen.” Das DRK fordere deshalb, die Einsatzeinheiten schnell mit Material auszustatten, das dem heutigen technischen Standard entspricht, damit die ehrenamtlichen Helfer ihre Aufgaben erfüllen könnten.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsches Rotes Kreuz e.V. (DRK) Carstennstr. 58 12205 Berlin Telefon: 0228/5411 Telefax: 0228/541290

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