Pressemitteilung | Bauverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. - Hauptgeschäftsstelle

Düstere Halbjahresbilanz der Bauwirtschaft

(Schwerin) - Wenig Erfreuliches haben die Bauverbände am 26. August bei der Vorstellung der aktuellen Baukonjunkturdaten in Schwerin vermeldet. Umsatz, Auftragseingang und Beschäftigung sind weiter auf Talfahrt. Einzig im Wohnungsbau gab es angesichts wachsender Umsatzzahlen zarte Hoffnung. Doch wie die Verbände mitteilen, hat sich wie kein nachhaltiger Erholungseffekt eingestellt. Für den Wohnungsbau sind im ersten Halbjahr 2004 die Auftragseingänge um mehr als ein Viertel gesunken.

Die Diskussion um die Streichung der Eigenheimzulage im vorigen Jahr veranlasste viele Häuslebauer ihr Bauvorhaben zu beschleunigen. So nahm die Zahl der Bauanträge als Fördervoraussetzung für die Eigenheimzulage zum Ende des Jahres 2003 sprunghaft zu. Die erteilten Baugenehmigungen werden mit einiger Verzögerung derzeit am Markt wirksam und bescheren dem Wohnungsbau ein kleines Hoch. Doch das Strohfeuer Wohnungsbau ist bald ausgebrannt, denn Folgeaufträge fehlen.

Auftragseingang
Die Baunachfrage sinkt weiter. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2003 sank der Auftragseingang bei den Bauunternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten für den Zeitraum Januar bis Juni um 14,4 Prozent. Damit fehlen bereits Bauaufträge im Wert von 70,9 Mio. Euro. Beteiligt sind alle Baubereiche. Am stärksten trifft es den Wohnungsbau mit einem Minus von 27,9 Prozent (-29,7 Mio. Euro). Doch auch der Wirtschaftsbau (-15,2 Prozent) und der Öffentliche Bau (- 7,2 Prozent) bleiben deutlich unter den Erwartungen.

Umsatz
Im ersten Halbjahr 2004 sank der Umsatz im Bauhauptgewerbe um 2,1 Prozent oder 16,6 Mio. Euro gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Einzig der Wohnungsbau verzeichnet einen Umsatzzuwachs von 24,7 Mio. Euro. Dieser ist jedoch bedingt durch Sondereffekte aus der Diskussion zur Eigenheimzulage Ende vergangenen Jahres. Erhebliche Einbußen verzeichnen dagegen die Bereiche Wirtschaftsbau mit 27,5 Mio. Euro weniger Umsatz (-10,3 Prozent) und der Öffentlicher Bau mit 13,8 Mio. Euro Rückgang (-5,1 Prozent).

Beschäftigung
Umsatzrückgang und Auftragsloch führen unvermeidbar zum Abbau der Kapazitäten. Während im Juni 2003 noch 23.121 Baubeschäftigte erfasst wurden, sind es im Juni 2004 nur noch 19.489. Das entspricht einem dauerhaften Verlust von 3.327 Arbeitsplätzen innerhalb eines Jahres.

Quelle und Kontaktadresse:
Bauindustrieverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. Eckdrift 93, 19061 Schwerin Telefon: 0385/6356300, Telefax: 0385/6356311

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