Pressemitteilung | eco - Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V.

eco-Umfrage: Bezahlen per Handy wird Milliardenmarkt

(Köln) - Die Entwicklung des Mobile Payment ist ausschlaggebend für die Zukunft der gesamten Mobilkommunikationsbranche. Dies ist die Essenz einer Expertenbefragung, die der Verband der deutschen Internetwirtschaft, eco Electronic Commerce Forum e.V. (Köln), vorgelegt hat. 83 Prozent der Experten räumen ein, dass das Bezahlen per Handy einen Schlüsselfaktor für den generellen Erfolg von Mobile Business darstellt. Fast die Hälfte (48 Prozent) glauben, dass es ohne Mobile Payment auch kein Mobile Business geben wird.

"Es ist allerdings noch überhaupt nicht abzusehen, wer das Geschäft mit dem Mobile Payment machen wird. Die Spezialanbieter wie Paybox oder Jamba! sind bislang zu klein, um die kritische Masse zu bringen. Die Mobilfunkbetreiber, die diesen Dienst sehr einfach über die Rechnung ohne Medienbruch abwickeln könnten und die Banken, die am meisten vom Payment-Geschäft verstehen, halten sich sehr bedeckt," resümiert Dr. Bettina Horster, Leiterin des Arbeitskreises M-Commerce beim eco.

Das Bezahlen mit dem Handy wird sich in den nächsten Jahren zu einem Milliardenmarkt entwickeln. Demnach sagen 57 Prozent der Fachleute dem "Mobile Payment" eine glänzende Zukunft voraus. 39 Prozent sind fest davon überzeugt, dass das Bezahlen mit dem Handy schon bald ebenso selbstverständlich sein wird wie die Nutzung von Kreditkarten. Nur 13 Prozent lehnen diese Vision völlig ab.

Allerdings wird der Markt nach einhelliger Meinung in diesem Jahr nicht mehr in Schwung kommen. Immerhin 45 Prozent der von eco befragten Experten erwarten die Durchsetzung des Handy-Zahlens ab 2003. 46 Prozent vertreten allerdings die Meinung, dass das mobile Bezahlen frühestens ab 2004 auf breiter Front Einzug in Deutschland halten wird.

Das größte Potenzial sehen die Fachleute laut eco-Umfrage bei digitalen Gütern, also Diensten und Inhalten, die direkt im Handy genutzt werden. Das Spektrum reicht von der Fahrplanauskunft über Börseninformationen bis hin zu Spielen. 22 Prozent der Experten meinen, dass die Verbraucher digitale Güter per Tastendruck am Mobiltelefon bezahlen wollen. Ebenso viele sehen den gleichen Bedarf bei Unterhaltungsdiensten wie beispielsweise Online-Spielen, die von Handy zu Handy gespielt werden. 18 Prozent stufen mobile Kommunikation wie Chat und Messenger als wichtige Marktsegmente für Mobile Payment ein. Ebenfalls 18 Prozent sind überzeugt, dass die Konsumenten künftig Bücher, CDs und andere Verlagsprodukte per Handy bestellen und bezahlen werden. 15 Prozent meinen, dass das Handy vor allem zum Kauf technischer Produkte wie zum Beispiel PCs und Digitalkameras Verwendung finden wird. Geschäftliche Anwendungen von Firmen untereinander werden für das Mobile Payment nur eine untergeordnete Rolle spielen, legt die eco-Umfrage nahe.

Die Zukunft des Handys als Zahlungsmittel wird nach Einschätzung der Experten von vier Interessensgruppen bestimmt: den Banken, den Netzbetreibern, den Service Providern und spezialisierten Anbietern Mobiler Dienste wie Paybox und Jamba!. Als größte Hürde für die künftige Entwicklung des Mobile Payment stufen 22 Prozent der Fachleute die mangelnde Standardisierung ein, die notwendig ist, um die verschiedenen Unternehmen zusammenzubringen. Immerhin 20 Prozent befürchten, dass die Banken nicht mitziehen werden. 17 Prozent sehen eher die Gefahr, dass sich die Netzbetreiber nicht für neue Geschäftsmodelle öffnen, die die anderen beteiligten Interessensgruppen einbeziehen. Ebenfalls 17 Prozent sehen den Verbraucher als größtes Markthemmnis: Sie glauben, dass die Konsumenten erhebliche Bedenken haben werden, ihr Geld durch ein paar Tastendrücke auf dem Handy auszugeben. Immerhin 16 Prozent der Experten sprechen von nicht zu vernachlässigenden Sicherheitsproblemen.

eco Electronic Commerce Forum e.V. ist der Verband der Internetwirtschaft in Deutschland. Ziel ist, die kommerzielle Nutzung des Internets voranzutreiben, um die Position Deutschlands in der globalen Internet-Ökonomie und damit den Wirtschaftsstandort Deutschland insgesamt zu stärken. eco-Forum versteht sich in diesem Sinne als Interessenvertretung der deutschen Internetwirtschaft gegenüber der Politik, in Gesetzgebungsverfahren und in internationalen Gremien.

Quelle und Kontaktadresse:
Electronic Commerce Forum e.V. (eco) - Verband der deutschen Internet-Wirtschaft Grasweg 2 50769 Köln Telefon: 0221/9702407 Telefax: 0221/9702408

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