Pressemitteilung | Industrie- und Handelskammer für Oberfranken Bayreuth (IHK)

Energiewende als Wettbewerbsbremse / IHK-Energiewende-Barometer: Mehr Risiko als Chance

(Bayreuth) - Immer mehr Unternehmen sehen die Energiewende als Wettbewerbsbremse. So das Ergebnis des jährlich veröffentlichten IHK-Energiewende-Barometers. "Nur noch 29 Prozent der Unternehmen im Einzugsgebiet der IHK für Oberfranken Bayreuth sehen positive Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit des eigenen Unternehmens, 38 Prozent dagegen negative Effekte", fasst IHK-Hauptgeschäftsführerin Gabriele Hohenner zusammen.

Belastend für die Unternehmen sind die Erhöhung der Strom- und Energiepreise sowie eine Zunahme der Störungen bei der Stromversorgung. Im Einzugsgebiet der IHK für Oberfranken Bayreuth verzeichnet etwa die Hälfte der Befragten in den vergangenen 12 Monaten eine Zunahme der Störungen in der Stromversorgung "Dies hat bei jedem vierten befragten Unternehmen zu einer Beeinträchtigung der Produktion geführt", erläutert Frank Lechner, Leiter des Referates Umwelt/Energie bei der IHK für Oberfranken Bayreuth.

Bereits rund 40 Prozent der Befragten hat deshalb Absicherungen gegen Stromausfälle vorgenommen, bei 20 Prozent der Unternehmen ist eine solche Absicherung geplant. Knapp ein Drittel hat eigene erneuerbare, weitere 20 Prozent eigene konventionelle Energieversorgungskapazitäten aufgebaut.

Aber auch bei der Prozess- und Raumwärme haben die Unternehmen in den vergangenen Jahren investiert, jeweils über die Hälfte hat einen Wechsel auf CO2-ärmere Energieträger vorgenommen oder nutzt Abwärme. Um die Umwelt zu schonen und Kosten zu reduzieren, haben inzwischen 95 Prozent der Befragten Investitionen in effiziente Technik vorgenommen. Auch E-Mobilität ist im Kommen: Ein Drittel der Befragten hat Elektrofahrzeuge angeschafft oder plant eine Anschaffung. Dies geht in der Regel einher mit dem Aufbau einer Ladeinfrastruktur.

Mehr Wettbewerb gefordert
Lechner: "Um die Energieversorgung sicher, bezahlbar und umweltverträglich zu gestalten, fordern 80 Prozent der Befragten von der Politik eine Stärkung des Wettbewerbs auf den Strom- und Gasmärkten." Über 70 Prozent fordern außerdem einen zügigen Netzausbau, eine Beschleunigung der Planungs- und Genehmigungsverfahren und eine Reduzierung der Steuern und Abgaben auf den Strompreis.

Energiekosten beeinflussen Wettbewerbsfähigkeit
"Die Wettbewerbsfähigkeit energieintensiver Industrieunternehmen, etwa unserer Glashütten im Frankenwald, hängt direkt von politischen Entscheidungen ab", so Hohenner. "Die Höhe von Stromsteuern, Netzentgelten und der EEG-Umlage beeinflussen die internationale Wettbewerbsfähigkeit entscheidend."

Quelle und Kontaktadresse:
Industrie- und Handelskammer für Oberfranken Bayreuth (IHK) Dipl.-Geogr. Peter Belina, Leiter, Kommunikation Bahnhofstr. 23-27, 95444 Bayreuth Telefon: (0921) 886-0, Fax: (0921) 886-9299

(rs)

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