Europas größtes illegales CD-Presswerk im Raum Köln/Bonn hochgenommen

(Hamburg) - "Musikpiraten sind wir auch international knallhart auf der Fährte", erklärt Dr. Martin Schaefer, Geschäftsführer der deutschen Landesgruppe der IFPI. "Unsere Ermittler verfolgen Urheberrechtsverletzungen konsequent und bringen jeden Fall zur Anzeige."

Ein grenzüberschreitender Pirateriefall wurde im Rahmen internationaler Ermittlungen aufgedeckt: Im Raum Köln/Bonn hat die Ermittlungsgruppe der IFPI mit Kollegen aus England, den Niederlanden und Deutschland in Zusammenarbeit mit der Polizei Bonn das bisher größte illegale Presswerk in Europa aufgespürt. Die Maschinen liefen noch, als die Polizei das Gebäude betrat. Bei der anschließenden Durchsuchung wurden die Maschinen sowie eine große Zahl illegaler CDs beschlagnahmt. Vor allem handelt es sich um deutsches und niederländisches Repertoire. Gefunden wurde auch mehr als eine Tonne Polycarbonat, der Rohstoff für die CD-Produktion. Der Wert der dort gefertigten Raubkopien wird auf etwa 30 Millionen DM geschätzt. Ein Verdächtiger wurde festgenommen.

In Heidelberg sind die IFPI-Ermittler auf einen alten Bekannten gestoßen. Dem Mann wurden seit 1992 bereits fünf Verstöße gegen das Urheberrecht nachgewiesen, er wurde zuletzt 1998 verurteilt. In der vergangenen Woche fanden Polizei und Ermittlungsdienst fast 500 Masterbänder von Live-Konzerten, die als Vorlage für illegale gebrannte CDs dienen. Außerdem beschlagnahmte die Polizei rund 60.000 Künstlerfotos, die ohne deren Zustimmung aufgenommen wurden und anschließend verkauft werden sollten. Wegen der Wiederholungstaten droht dem Mann nun eine Haftstrafe.

"Musikpiraterie ist für Kriminelle riskant", warnt Dr. Martin Schaefer, "wir kriegen alle großen und viele kleine Fische. Den Polizeibehörden in Bonn und Heidelberg danken wir für ihre Unterstützung."

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