Falschgeld: Einzelhandel wirft Blütennetz aus

(Berlin) - Im Vorfeld der Euro-Bargeld-Einführung kommen immer mehr gefälschte D-Mark-Scheine in Umlauf. Wie der Einzelhandel sich und seine Kunden vor der neuen Blütenflut schützen will, erklärte in Berlin der Hauptgeschäftführer des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE), Holger Wenzel:

In den vergangenen Wochen ist das Aufkommen an Falschgeld in den Einzelhandelsgeschäften sprunghaft angestiegen. Anlass ist die bevorstehende Euro-Bargeld-Einführung. Die Geldfälscher nutzen die verbleibenden Monate bis Ende Februar 2002, in denen noch mit D-Mark bezahlt werden kann, um ihre gefälschten D-Mark-Scheine unters Volk zu bringen. Für ein Mehr an Sicherheit will der Einzelhandel sorgen. Auf dem Plan stehen Mitarbeiterschulungen und technische Hilfsmittel, mit denen man Falschgeld erkennen kann. So machen es die Geschäfte Geldbetrügern schwer, ihre Blüten loszuwerden. Aber der Einzelhandel tut noch mehr: Zum Schutz vor Falschgeld richtet er ein Frühwarnsystem im Internet ein. Die Händler melden jeden gefälschten Geldschein sofort an einen zentralen Rechner und von dort werden alle Geschäfte in der Region fast zeitgleich per E-Mail gewarnt. Wenn alle aufpassen und sich am Blütennetz beteiligen, werden die Blütenträume der Gauner platzen. Bis jetzt beteiligen sich bundesweit schon etwa 2000 Geschäfte an diesem Blütennetz und ihre Zahl wächst täglich.

Ein solches Frühwarnsystem ist notwendig, denn die Blütenflut hat Deutschland längst erreicht. Experten schätzen, dass schon jetzt mehrere 100 Millionen Mark Falschgeld im Umlauf sind. Es kommt zum größten Teil aus Osteuropa. Hochburgen sind Bulgarien und das ehemalige Jugoslawien, wo die D-Mark teilweise auch amtliches Zahlungsmittel ist. Häufigste Blüten sind Zehn- und vor allem 20-Mark-Scheine. Vorsicht ist aber auch bei 500ern und 1000ern geboten. Sie werden in manchen Geschäften überhaupt nicht mehr angenommen. Ihnen fehlen die neuesten Sicherheitsmerkmale wie die Silberfolie oder der Kippeffekt mit dem Wert am rechten Rand. Falsche Fünfziger sind dagegen seltener, da 50er, 100er und 200er wie die künftigen Euro-Scheine diese Sicherheitsmerkmale aufweisen.

Quelle und Kontaktadresse:
Hauptverband des Deutschen Einzelhandels e.V. (HDE) Am Weidendamm 1a 10117 Berlin Telefon: 030/72 62 50-65 Telefax: 030/72 62 50-69