Familienunternehmer-Tage 2016: Deutschlands Zukunft gestalten statt die Gegenwart verwalten / Lutz Goebel: Europa und Deutschland stehen vor enormen Herausforderungen

(Berlin/Hamburg) - Heute starten die diesjährigen Familienunternehmer-Tage. In seiner Rede in Hamburg verglich Verbandspräsident Lutz Goebel vor 350 Familienunternehmern die Gemeinsamkeiten der Bündnisse Hanse und Europa. "Von der Hanse können wir Einiges lernen. Die Hanseaten haben damals vieles richtig gemacht: Die Hanse war ein Bund von Kaufleuten und später von Städten, die jeweils auf eigenen Füßen standen. Diese Selbstständigkeit und ausgeprägte Eigenverantwortung der Bündnispartner wünsche ich mir für unser heutiges Europa. Demokratisch gewählte nationale Regierungen müssen die fiskalische Verantwortung für ihre Entscheidungen auch selbst tragen. Dem Prinzip der Einheit von Risiko und Haftung muss wieder Gültigkeit verschafft werden. Das politische Haftungsprinzip darf nicht durch eine europäische Schicksalsgemeinschaft ersetzt werden, in der alle hoffen, dass ihre Schulden von anderen bezahlt werden. Ein Ausscheiden aus dem Euro muss möglich sein. Etabliert werden sollte auch ein Insolvenzmechanismus für Staaten."

Mit Blick auf Deutschland stellte Goebel fest: "Der Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD hat die Überschrift `Deutschlands Zukunft gestalten´. In Anbetracht der bisherigen Bilanz dürfte es eigentlich nur heißen: `Deutschlands Gegenwart verwalten´. Und auch das kommende Jahr verspricht bislang nichts Gutes. Die Parteien scheinen sich in Sachen Rente im Bundestagswahlkampf 2017 mit ihren Wahlgeschenken für Rentner überbieten zu wollen. Bauchschmerzen bereitet mir auch unser Arbeitsmarkt. Noch sehen die Zahlen gut aus, aber das Korsett der arbeitsrechtlichen Bestimmungen schnürt uns immer mehr die Luft ab. Zusätzlich sind mehr als eine Million Flüchtlinge zu uns gekommen, die zwar arbeiten möchten, aber weder die deutsche Sprache sprechen noch die Qualifikationen mitbringen, die man in unserer hochtechnisierten Arbeitswelt benötigt."

Die Integration der Flüchtlinge durch Arbeit und wie man möglichst viele schnell in Arbeit bekommt wird bei den Familienunternehmer-Tagen intensiv diskutiert. Weitere Redner sind Wolfgang Clement, Bundeswirtschaftsminister a. D., Detlef Scheele von der Bundesagentur für Arbeit, Heinz Buschkowsky, ehemaliger Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln und Autor des Politik-Bestsellers "Neukölln ist überall" sowie Günter Verheugen, ehemaliger Vizepräsident der Europäischen Kommission.

Quelle und Kontaktadresse:
DIE FAMILIENUNTERNEHMER e.V. (ASU), Bundesgeschäftsstelle Anne-Katrin Moritz, Pressesprecherin Charlottenstr. 24, 10117 Berlin Telefon: (030) 300650, Fax: (030) 30065390

(cl)