Pressemitteilung | (vzbv) Verbraucherzentrale Bundesverband e.V.

Forsa-Umfrage: 80 Prozent der Verbraucher wollen Preisansage vor jedem Telefongespräch / Edda Müller: "Intransparenz bei Telefonpreisen ist mittelalterlich"

(Berlin) - Drei von vier Handynutzern halten eine Preisansage vor Gesprächsbeginn für wichtig bis sehr wichtig. Lediglich zehn Prozent würden sich dadurch genervt fühlen. Dies ergab eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands. Noch deutlicher ist das Ergebnis bei Call-by-Call Gesprächen: 80 Prozent der Festnetznutzer bewerten eine Preisansage vor Gesprächsbeginn als wichtig oder sehr wichtig. "Die Ergebnisse zeigen, dass die mittelalterliche Intransparenz bei den Telefon- und Mobilfunkpreisen an den Erwartungen der Verbraucher vorbeigeht," sagte vzbv-Vorstand Edda Müller.

Die Umfrageergebnisse sind besonders aktuell vor dem Hintergrund der laufenden Reform des Telekommunikationsgesetzes. Die Bundesregierung will eine umfassende Pflicht zur vorherigen Preisangabe durchsetzen. Sie ist dabei jedoch auf die Zustimmung des Bundesrats angewiesen.

Die Intransparenz bei den Telefontarifen ist nicht nur für Privatverbraucher ein Ärgernis - auch für Industrie- und Gewerbekunden hat sich das Tarifwirrwarr zu einer starken Kostenbelastung entwickelt. Die Unübersichtlichkeit bei den Tarifen gilt dabei sowohl für den Mobilfunk mit seiner bewusst angelegten unüberschaubaren Vielzahl unterschiedlichster Tarife, als auch bei der Deutschen Telekom oder den Call-by-Call Anbietern im Festnetz. Lediglich einige wenige Call-by-Call-Firmen bieten die vorherige Preisansage auf freiwilliger Basis an.

"Die gesetzliche Preisauszeichnungspflicht der Anbieter ist in allen anderen Branchen eine Selbstverständlichkeit," sagte vzbv-Vorstand Edda Müller. "Es ist mir schleierhaft, warum für die Telekommunikation Sonderregeln gelten sollen." Bei den Telefontarifen seien bisher die einfachsten Grundregeln der Marktwirtschaft außer Kraft gesetzt: "Im Café erfährt man vorher, was der Espresso kostet und nicht erst, einen Monat nachdem man ihn getrunken hat. Diese Logik vermisse ich bei den Telefontarifen."

Quelle und Kontaktadresse:
vzbv Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. Markgrafenstr. 66, 10969 Berlin Telefon: 030/258000, Telefax: 030/25800218

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