Pressemitteilung | WWF Deutschland (World Wide Fund for Nature)

Geberkonferenz Fluthilfe:Armutsbekämpfung und Naturschutz müssen Hand in Hand gehen - WWF fordert Neuorientierung bei internationaler Entwicklungszusammenarbeit

(Djakarta/Frankfurt) - Heute (6. Januar) beginnen die Beratungen der Geberländer über die Koordination der Hilfsmaßnahmen nach der Flutkatastrophe in Asien. Der WWF sieht in der überwältigenden Hilfsbereitschaft vieler Länder ein ermutigendes Zeichen und erwartet von der Konferenz langfristige Impulse für die internationale Zusammenarbeit. Neben der Erhöhung der internationalen Entwicklungshilfe, sei es nötig, die Koordination zwischen den verschiedenen Organisationen und Ressorts zu verbessern.

„Soviel spontane Hilfe hat es bisher noch nie gegeben und macht wirklich Mut. Jetzt kommt es darauf an, den betroffenen Regionen langfristig zu helfen und die Entwicklungshilfe weltweit zu stärken“, betont Dr. Peter Prokosch, Geschäftsführer des WWF Deutschland. Von dem Ziel der Vereinten Nationen, 0,75 Prozent des Bruttosozialprodukts in die Entwicklungshilfe fließen zu lassen, sei man nach wie vor weit entfernt. Der Beitrag Deutschland liege derzeit unter 0,3 Prozent.

Der WWF lobt das Krisenmanagement der Bundesregierung und sieht positive Ansätze für die Zukunft. Die Abstimmung zwischen den Ressorts, insbesondere dem Umwelt und Entwicklungshilfeministerium, aber auch weiterer, müsse optimiert werden, fordert Prokosch. „Es ist gut, dass das Außenministerium jetzt eine koordinierende Rolle übernommen hat. Das könnte ein Modell für die Zukunft sein.“ Um die finanziellen Mittel möglichst effektiv einzusetzen, brauche man längerfristige Pläne – etwa nach dem Beispiel der Niederlande – in denen Schwerpunktregionen und Aktivitäten Ressorts übergreifend abgestimmt werden. Naturschutz und Armutsbekämpfung seien oft zwei Seiten einer Medaille. Das gelte insbesondere in Südostasien. „Die Naturschätze sind das wichtigste Kapital der Region. Wenn man jetzt anfange, noch die letzten Regenwälder abzuholzen, würde die Hilfe verpuffen“, so der WWF. Deshalb sei es entscheidend, nach den unmittelbaren Nothilfemaßnahmen auf einen nachhaltigen Wiederaufbau im Einklang mit der Natur zu setzen.


Quelle und Kontaktadresse:
Umweltstiftung WWF Deutschland (World Wide Fund for Nature) Rebstöcker Str. 55, 60326 Frankfurt Telefon: 069/791440, Telefax: 069/617221

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