Pressemitteilung | Institut Arbeit und Technik

Gesundheitswirtschaft wächst international / Experten diskutieren Konzepte und Erfahrungen am Institut Arbeit und Technik

(Gelsenkirchen) - Die Gesundheitswirtschaft ist allen Reformen zum Trotz einer der größten Wachstumssektoren in Deutschland. In den nächsten zehn Jahren wird mit einer Beschäftigungszunahme von bundesweit 4,2 Millionen Beschäftigten auf rund 5 Millionen Beschäftigten gerechnet. Das größte Wachstum wird aber international stattfinden. Wie deutsche Anbieter daran beteiligt werden können, diskutieren heute (5. Dezember 2006) Experten bei einer Tagung im Institut Arbeit und Technik (IAT) in Gelsenkirchen.

Allein in Indien werden bis 2025 etwa 75 Millionen Diabetes Erkrankungen erwartet – also so viele, wie die Bevölkerung der Bundesrepublik. In China sterben jährlich 1,6 Millionen Menschen am Schlaganfall und in Russland sterben pro Jahr fast 700.000 Menschen an Herzerkrankungen. Hilfe für die erkrankten Menschen weltweit verbessert nicht nur deren Lebensqualität, sondern schafft Arbeitsplätze bei Gesundheitsdienstleistern und Unternehmen der Medizintechnik oder Pharmaindustrie.

Deutsche Gesundheitseinrichtungen müssen sich gemeinsam mit Industrieunternehmen an dieser Versorgung beteiligen, wenn sie den Anschluss an die weltweite Forschung und Entwicklung halten wollen. Die schnelle Umsetzung von Erkenntnissen in den Massenmärkten der Schwellenländer wird zu einem wesentlichen Faktor der Wettbewerbsfähigkeit der Gesundheitswirtschaft. Und die Medizintechnik-Unternehmen sind dabei auf die Zusammenarbeit mit den Gesundheitsdienstleistern angewiesen.

Viele deutsche Krankenhäuser stellen sich auf die Internationalisierung bereits mit der Behandlung ausländischer Patienten ein. Dies ermöglicht Zusatzeinnahmen und schafft die Basis Erfahrungen mit ausländischen Patienten zu sammeln. Allerdings nehmen von den 50.000 ausländischen Patienten in Deutschland zurzeit nur etwa 10.000 freiwillig die Leistungen deutscher Krankenhäuser in Anspruch. Bei den übrigen handelt es sich um Notfälle.

Die fortschrittlichsten Krankenhäuser engagieren sich mittlerweile auch im Ausland. Die Kooperation mit Krankenhäusern von der Türkei über die Vereinigten Arabischen Emirate bis nach Indien ermöglicht den gezielten Einstieg in die internationalen Märkte mit entsprechend hoher Nachfrage. Dazu werden beispielsweise Netzwerke zur Versorgung von Diabetikern aufgebaut, gemeinsame Klinikeinrichtungen betrieben oder ganze Krankenhäuser international geplant.

Auf dem Workshop in Gelsenkirchen werden erste Erfahrungen ausgetauscht und gemeinsame Strategien der Internationalisierung diskutiert. Deutsche Medizin besitzt einen ausgezeichneten Ruf, der sich internationaler Nachfrage erfreut. Erfolgreich kann aber nicht der einzelne Arzt oder das einzelne Krankenhaus sein. Für den Erfolg ist eine gemeinsame Strategie unter einer Dachmarke erforderlich, an der Krankenhäuser wie Pharmaunternehmen und Medizintechniker beteiligt sind. Auch das Management-Know how über die Organisation von Versorgungsstrukturen zählt dabei zu einem Exportartikel.

Quelle und Kontaktadresse:
Institut Arbeit und Technik Pressestelle Munscheidstr. 14, 45886 Gelsenkirchen Telefon: (0209) 17070, Telefax: (0209) 1707110

(bl)

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