Pressemitteilung | Bundesverband Deutscher Stiftungen e.V.

Gute Rahmenbedingungen für Stiftungen zu schaffen bleibt Daueraufgabe / Deutscher StiftungsTag 2014 hat begonnen / neue Fakten zu den größten gemeinnützigen deutschen Stiftungen und Stiftungen in Hamburg

(Hamburg) - Heute fiel der Startschuss für den Deutschen StiftungsTag 2014: In diesem Jahr ist Europas größter Stiftungskongress zu Gast in Hamburg, Deutschlands Stadt mit den meisten Stiftungen. Unter dem Motto "Deutsche Stiftungen: Mitten im Fluss und gegen den Strom" beleuchten über 2.000 Teilnehmer die Rolle der Stiftungen im gesellschaftlichen Wandel. Auch zahlreiche Stifterinnen und Stifter sowie namhafte Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft werden zum Deutschen StiftungsTag erwartet.

"Stiftungen stehen in der Verantwortung, sich an die wandelnden Bedürfnisse der Zivilgesellschaft anzupassen und zugleich selbst Veränderungen herbeizuführen. Wie sie dieser Herausforderung begegnen, werden wir in den kommenden drei Tagen gemeinsam erörtern", erklärte Prof. Dr. Wilhelm Krull, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, auf der Pressekonferenz zum Deutschen StiftungsTag. "Das Wirken von Stiftungen wurde durch insgesamt vier Reformgesetze in 14 Jahren gestärkt. Und damit auch ihre öffentliche Anerkennung. Wichtig ist aber auch, dass die Politik die Frage der Schaffung hilfreicher Rahmenbedingungen jetzt nicht als gewissermaßen erledigt ad acta legt. Der Rechtsrahmen ist gut, aber in Teilen noch deutlich verbesserungsfähig und -bedürftig. Dies betrifft vor allem auch Arbeitsfähigkeit und Möglichkeiten der Nachfolgegestaltung für die vielen Klein- und Kleinststiftungen, die entstanden sind", mahnt Krull, der mit dem diesjährigen Deutschen StiftungsTag seinen Vorstandsvorsitz im Bundesverband Deutscher Stiftungen niederlegt.

Prof. Dr. Hans Fleisch, Generalsekretär des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, ergänzt zur besonderen Stiftungskultur in Hamburg: "Das Thema 'Mitten im Fluss und gegen den Strom' gibt nicht nur den Rahmen für Europas größtes Stiftungstreffen vor, es ist auch als Leitmotiv für die besondere Rolle der Stiftungen in der Gesellschaft zu verstehen. Gerade in einer stiftungsreichen Stadt wie Hamburg ist der unverzichtbare Beitrag, den die deutschen Stiftungen für unser Gemeinwesen leisten, unmittelbar zu erleben."


Hamburg ist Deutschlands Stiftungshauptstadt

Im Jahr 2013 knackte die Zahl der Stiftungen in Deutschland die 20.000er-Marke: Laut Bundesverband Deutscher Stiftungen gibt es derzeit 20.150 Stiftungen bürgerlichen Rechts in Deutschland. Davon wurden im vergangenen Jahr 638 rechtsfähige Stiftungen bürgerlichen Rechts neu gegründet - das Stiftungswachstum von rund zwei Stiftungen pro Tag hält damit weiter an. In Hamburg wurden im Jahr 2013 insgesamt 35 rechtsfähige Stiftungen bürgerlichen Rechts errichtet. 2014 kamen bisher sieben Stiftungen hinzu. Mit aktuell 1.310 Stiftungen (Quelle: Behörde für Justiz und Gleichstellung) bleibt Hamburg die Stadt mit den meisten Stiftungen in Deutschland. Und auch im Vergleich der Stiftungsdichte der Länder verteidigt Hamburg seine Spitzenposition: Hier kommen auf 100.000 Einwohner 75 Stiftungen - in keinem anderen Bundesland ist die Stiftungsdichte so hoch. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 25 Stiftungen pro 100.000 Einwohner.

In Hamburg haben 36 Prozent der Stiftungen ein Vermögen von mehr als 1 Million Euro. Knapp zwei Prozent aller Stiftungen in Hamburg haben ein Vermögen von mehr als 100 Millionen Euro. Im bundesweiten Durchschnitt schneiden die Hamburger Stiftungen in Bezug auf das Vermögen damit sehr gut ab: In Deutschland haben lediglich knapp 27 Prozent aller Stiftungen ein Vermögen von mehr als 1 Million Euro, nicht einmal ein Prozent der Stiftungen verfügt über ein Vermögen von mehr als 100 Millionen Euro.

Die meisten gemeinnützigen Stiftungen engagieren sich in Hamburg für soziale Zwecke (35 Prozent). Grund dafür ist unter anderem die große Anzahl an Stiftungen für Freiwohnungen, sogenannten Wohnstiften. Die restlichen Stiftungszwecke verteilen sich auf die Bereiche Bildung und Erziehung (18 Prozent), Wissenschaft und Forschung (14 Prozent) sowie Kunst und Kultur (11 Prozent). Andere gemeinnützige Zwecke kommen auf 16 Prozent.

Die in der Stadt fest verankerte Stiftungstradition macht auch den diesjährigen StiftungsTag möglich: Der Bundesverband Deutscher bedankt sich bei der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S., der BürgerStiftung Hamburg, der HERMANN REEMTSMA STIFTUNG, der Joachim Herz Stiftung, der Körber-Stiftung, der NORDMETALL-Stiftung und der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius sowie der großen Zahl von Förderpartnern.


Die größten gemeinnützigen deutschen Stiftungen

Die Liste der größten gemeinnützigen deutschen Stiftungen privaten Rechts nach Vermögen wird von der Else Kröner-Fresenius-Stiftung mit einem Vermögen von 5,3 Milliarden Euro angeführt. Unter den ersten 15 Plätzen finden sich darüber hinaus mehrere Stiftungen aus Hamburg: Dazu gehören die Joachim Herz Stiftung (1,3 Milliarden Euro), die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius (845.828.000 Euro) und die Körber-Stiftung (507.538.000 Euro).

Bezogen auf die jährlichen Ausgaben der gemeinnützigen deutschen Stiftungen führt die VolkswagenStiftung die Liste an (165.528.000 Euro). Mit der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius (21.125.000 Euro) findet sich auch eine Hamburger Stiftung in der Liste mit den größten Stiftungen gemeinnützigen privaten Rechts nach Gesamtausgaben.


Deutscher StiftungsTag

Der Deutsche StiftungsTag ist der größte Stiftungskongress in Europa. Unter dem Motto "Deutsche Stiftungen: Mitten im Fluss und gegen den Strom" tagen über 2.000 Akteure der Stiftungswelt in diesem Jahr vom 21. bis 23. Mai in Hamburg. Zur Eröffnungsveranstaltung des Deutschen StiftungsTages im Deutschen Schauspielhaus Hamburg wird Bundespräsident Joachim Gauck sprechen. Weiterer Höhepunkt des dreitägigen StiftungsTages ist die Verleihung des Deutschen Stifterpreises an den Stifter Dietmar Hopp im Beisein von Franz Beckenbauer am Freitag, den 23. Mai. Der Preis ist eine der höchsten Auszeichnungen im Stiftungswesen und würdigt die herausragenden stifterischen Verdienste des Preisträgers.


Der Veranstalter: Bundesverband Deutscher Stiftungen

Als unabhängiger Dachverband vertritt der Bundesverband Deutscher Stiftungen die Interessen der Stiftungen in Deutschland. Der größte Stiftungsverband in Europa hat rund 3.900 Mitglieder; über Stiftungsverwaltungen sind ihm insgesamt mehr als 7.000 Stiftungen mitgliedschaftlich verbunden. Damit repräsentiert der Dachverband rund drei Viertel des deutschen Stiftungsvermögens in Höhe von mehr als 100 Milliarden Euro.


Terminmerker Deutscher StiftungsTag, Hamburg, 21. - 23. Mai 2014

- Eröffnungsveranstaltung mit Bundespräsident Joachim Gauck
Die Akkreditierung ist bereits abgeschlossen.
Mittwoch, 21. Mai 2014, von 18.00 bis 19.30 Uhr,
Deutsches Schauspielhaus Hamburg
(Akkreditierte Journalisten bringen bitte Personal- und Presseausweis mit und sind gebeten, um 17.00 Uhr vor Ort zu sein.)

- Festveranstaltung mit der Verleihung des Deutschen Stifterpreises 2014 an Dietmar Hopp im Beisein von Franz Beckenbauer
Freitag, 23. Mai 2014, von 10.30 bis 12.30 Uhr,
Laeiszhalle Hamburg (ACHTUNG: geänderte Zeit und geänderter Ort)

Medienvertreter akkreditieren sich online unter: www.stiftungen.org/pressetermine

In der separaten Interview-Lounge für Medienvertreter besteht die Möglichkeit, Expertinnen und Experten des Deutschen StiftungsTages für Ihre Berichterstattung zu interviewen.


Weitere Informationen:

- Das Programm des Deutschen StiftungsTages 2014 finden Sie unter www.stiftungen.org/stiftungstag
- Informationen zu Stiftungen in Deutschland finden Sie unter www.stiftungen.org/presse

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Stiftungen e.V., Haus Deutscher Stiftungen Katrin Kowark, Pressesprecherin Mauerstr. 93, 10117 Berlin Telefon: (030) 8979470, Fax: (030) 89794711

(cl)

NEWS TEILEN: